Diese Woche hat die Bank Cler, eine Tochter der Basler Kantonalbank (BKB), ihr Handy-Konto «Zak» um eine neue Dienstleistung erweitert: Die Kunden können eine kostenlose, virtuelle Visa-Karte beantragen, die mit den Handy-Bezahlsystemen von Apple, Google und Samsung kompatibel ist.

Virtuell deshalb, weil die Karte nur elektronisch ausgestellt wird, nicht aber auf Plastik.

Anders aber als bei der bisher ausgegebenen physischen Mastercard arbeitet die Bank Cler für das neue Produkt nicht mehr mit der Kreditkarten-Hausbank Viseca zusammen, sondern mit Cornèrcard. Grund dafür ist, dass Viseca keine Karten anbietet, die mit Apple Pay kompatibel sind, wie Cler-Sprecherin Natalie Waltmann bestätigt.

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«Mobile Payment mit Apple Pay und Google Pay ist eines der wichtigsten Bedürfnisse unserer User gewesen», schreibt Waltmann. «Viseca unterstützt Apple Pay derzeit nicht. Mit Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay zusammen decken wir 99,5 Prozent aller Smarphone User in der Schweiz ab.»

Damit geht Viseca-Aktionärin BKB erneut fremd. Bereits seit längerem vertreibt sie ein FC-Basel-Fankreditkarte, die von Cornèrcard ausgegeben wird.

Vorerst kostenlos

Die Bank Cler konfiguriert die neuen Visa-Karten als Prepaid-Produkte, bei denen die Kunden ihr Guthaben im Voraus aufladen müssen. Anders als beim Konkurrenzprodukt Neon findet keine automatische Synchronisation des Prepaid-Guthabens mit dem Kontoguthaben statt. Der Kunde muss somit zwei separate Guthaben führen. Man prüfe eine automatische Aufladung, «wenn die Kunden dieses Bedürfnis haben», sagt Waltmann. Die Karte werde deshalb in einer «Beta-Phase» lanciert.

Vorerst ist die Visa-Karte für die Bankkunden kostenlos, wie aus den Vertragsbedingungen hervorgeht. Wie lange dieses Vorerst sein wird, ist jedoch unklar. Die Bank behält sich vor, später Gebühren einzuführen – vermutlich für das Aufladen der Guthaben, wie das bei anderen Cornèrcard-Produkten üblich ist. Detailangaben dazu macht Waltmann nicht. Man wolle erst die Kundenakzeptanz in der Betaphase testen.

Etwas unausgereift ist der Anmeldeprozess für Google Pay, wie ein Test zeigte. So wird der Nutzer erst aufgefordert, zwecks Autorisierung die Bank telefonisch zu kontaktieren. Nach einem Tag Untätigkeit ist dann auch die Autorisierung über einen SMS-Code möglich. Man sei daran, diesen Prozess noch zu optimieren, sagt Sprecherin Waltmann.

Michael Heim Handelszeitung
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