Noch im März eröffnet das Luzerner Familienunternehmen Bucherer seine aufwendig umgebaute Boutique an der Zürcher Bahnhofstrasse neu. Für den weltweit zweitgrössten und unbestritten wichtigsten Uhrenhändler ist es ein Meilenstein, wieder aus dem Provisorium herauszukommen.

Ein strategisch aber viel bedeutenderer Schritt lässt noch etwas länger auf sich warten. Der Startschuss wird jedoch bald fallen, wahrscheinlich schon im Frühsommer. Bucherer steigt in grossem Stil ins Geschäft mit zertifizierten Secondhand-Uhren ein.

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Der Secondhand-Markt ist grösser als der Primär-Markt

Das traditionsreiche Haus – es wurde 1888 gegründet und gehörte in den 1920er Jahren zu den ersten Händlern, welche die damals völlig unbekannte Marke Rolex ins Sortiment aufnahm – macht damit innert kurzer Zeit den zweiten Schritt, um das Unternehmen fit für die nächsten 130 Jahre zu machen. Ende 2017 eröffnete Bucherer seinen Online-Shop. Gut anderthalb Jahre später folgt nun bereits der Einstieg ins Occasionsbusiness.

Warum macht das Sinn für einen Händler, der mit dem Verkauf von Neuware gross geworden ist? Primär aus zwei Gründen: Erstens ist der Occasionsmarkt für Luxusuhren mindestens so gross wie der Primärmarkt – und wächst schneller. Zweitens sprechen Occasionen primär Sammler an – und sie sind eine besonders spannende Kundengruppe. Weil sie sich immer wieder etwas gönnen.

Gegründet im späten 19. Jahrhundert kommt Bucherer früher als die meisten Konkurrenten im 21. Jahrhundert an. Und dieser Vorsprung ist ein Fundament für die Zukunft.

Marcel Speiser Handelszeitung
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