Zwei Fälle bewegen aktuell die Credit Suisse. Die eine, die «Beschattungsaffäre», mag mediale Wellen schlagen, aber sie geht über eine haarsträubende Peinlichkeit nicht hinaus. Logisch gehört es sich nicht, dass die Chefs unliebsamen Mitarbeitenden wilde Privatdetektive auf den Hals hetzen und rund um die Uhr observieren lassen. Das ist kreuzfalsch, schädigt das Betriebsklima - und ist Ausdruck einer dysfunktionalen Führung, die auf eine Angstkultur setzt.

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Ungleich gravierender aber für die CS - ja für den gesamten Finanzplatz - ist der zweite Fall. Hier gehts um die Causa CS/Mosambik, wo Banker jahrelang schmierten und vertuschten, was das Zeug hielt. Drei frühere CS-Mitarbeiter in Grossbritannien bekannten sich schuldig. Die Folgen dieser juristischen Aufarbeitung sind weitreichend. Denn das federführende US-Justizdepartement hat im Fall CS/Mosambik einen Dreh gefunden, mit dem sie jedes anrüchige Finanzgeschäft auf dieser Welt sanktionieren lässt. Der Mechanismus ist simpel: Jeder Fall ist ein Fall für die Gerichte in New York, schliesslich können stets amerikanische Investoren und Anleger geschädigt sein. Damit werden die US-Behörden definitiv zum globalen Aufpasser der Banken dieser Welt und letztlich zum Heimregulator von CS und UBS.