Die Credit Suisse bringt den Deal zu vebrieften Produkten mit Apollo Global Management unter Dach und Fach

Die Grossbank Credit Suisse hat den im Rahmen des Konzernumbaus geplanten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten festgezurrt, lässt aber weiter viele wichtige Details offen, die Börse senkt den Daumen. Es seien nun «definitive Transaktionsvereinbarungen» mit Apollo geschlossen worden. Ein wesentlicher Teil der Securitized Products Group (SPG) werde an Apollo Global Management verkauft, heisst es in einer Mitteilung der CS vom Dienstag. Allerdings sind wichtige Punkte weiterhin unklar – zum Beispiel, was der Deal der Grossbank am Ende einbringt. Welchen Preis Apollo für die übernommenen Vermögenswerte zahlen wird, dürfte vermutlich erst beim finalen Closing der Transaktion bekannt sein – und das wird laut CS erst im ersten Halbjahr 2023 erwartet. «Uns fehlen wichtige finanzielle Details, um die Transaktion bewerten zu können», monierte deshalb Andreas Venditti, Analyst bei Vontobel. Auch die Börse reagierte enttäuscht, mit einem Minus von rund 2 Prozent war die CS-Aktie das Schlusslicht im SMI am Dienstagmorgen. Bank wird weniger Risiken los Die negative Kursreaktion dürfte auch damit zusammenhängen, dass die CS in Sachen Risiko-Reduktion zurückgerudert ist. Bei der Vorstellung des Rahmendeals mit Apollo Ende Oktober war ursprünglich die Rede davon, dass dank der Transaktion die CS in ihrer Bilanz rund 22 Milliarden Dollar risikogewichteter Aktiva (RWA) abbauen kann. Hält eine Bank weniger Aktiva, so sinkt ihr Kapitalbedarf. Dienstag nun erklärte die CS, dass das Volumen der RWA nur um 10 Milliarden Dollar sinken werde. Das heisst: Der Deal senkt den Kapitalbedarf der Bank weniger stark als ursprünglich erhofft. Zudem ist immer noch unklar, wie viele der Vermögenswerte des Verbriefungsgeschäfts Apollo am Ende übernehmen wird. Insgesamt will die CS Vermögenswerte im Volumen von 55 Milliarden abgeben, der Anteil von Apollo an dieser Summe wurde aber nicht beziffert. In der Mitteilung heisst es nur, der US-Investor übernehme «einen signifikanten Teil» des Geschäfts. Im Gesamtwert von 55 Milliarden abzugebender Vermögenswerte sind laut der CS zudem weitere «geplante Verkäufe» an nicht näher beschriebene «Drittparteien» enthalten. Wer die sind und wie viel diese Käufer von den abzugebenden Vermögenswerten übernehmen, dazu gibt es keine Angaben. Drohen Verluste? Insgesamt hält die CS derzeit 75 Milliarden Dollar Vermögenswerte aus dem Verbriefungsgeschäft. Nach dem geplanten Abbau verbleiben also 20 Milliarden Dollar in der Bilanz der Grossbank. Diese Assets soll in Zukunft Apollo managen, der Vertrag dazu werde auf fünf Jahre angesetzt. Im Zuge dessen werde Apollo «die Mehrheit» der Mitarbeitenden übernehmen, die bisher bei der CS im Verbriefungsgeschäft arbeiten. Damit stellt sich die Frage, warum diese 20 Milliarden Dollar Vermögenswerte bei der CS bleiben und sie Apollo nicht auch übernimmt. Da diese 20 Milliarden in der Bilanz der CS verbleiben, gehen allfällige Verluste daraus auf das Konto der Credit Suisse. Immerhin: Trotz all diesen Unsicherheitsfaktoren erwartet die Credit Suisse unter dem Strich, dass die Transaktion die Kapitalquoten der Grossbank verbessern wird. Es dürfte aber noch einige Zeit dauern, bis hierüber Klarheit herrscht.

Die Credit Suisse bringt den Deal zu vebrieften Produkten mit Apollo Global Management unter Dach und Fach

Warum der Apollo-Deal der CS die Börse enttäuscht