Es war das Traumpaar der Wirtschaft: hier die zahlungskräftigen, an langfristigen und sicheren Investments interessierten Pensionskassen, dort die verlockenden Angebote der Private-Equity-Firmen, die hohe Renditen versprachen. So fand zusammen, was zusammengehört. Entsprechend floss das Kapital in Strömen. Innert zwanzig Jahren verzwölffachten die Schweizer Pensionskassen ihre Private-Equity-Investments. Ende 2023 erreichte der investierte Wert laut dem Bundesamt für Statistik knapp 28 Milliarden Franken.
Doch nun macht sich Katerstimmung breit. Die Pensionskassen haben begonnen, ihre Private-Equity-Investments zu hinterfragen. Romano Gruber, Managing Director des Beratungsunternehmens PPC Metrics, bestätigt entsprechende Recherchen: «Es gibt Kunden, die im Rahmen der Überprüfung der Anlagestrategie einen Abbau prüfen beziehungsweise schon umsetzen.» Dazu gehört auch die Kasse der grössten Schweizer Arbeitgeberin Migros: «Wir tätigen keine neuen Investitionen in Private Equity und lassen letzte Positionen auslaufen», sagt der Chief Investment Officer Stephan Bereuter. Statt über Private Equity in Privatfirmen zu investieren, will sich die Kasse auf andere Anlagen wie Infrastruktur und Immobilien konzentrieren.