Die Credit Suisse legt zu, Raiffeisen verliert. Das ist das Fazit des Digital-Rankings «Finnoscore» über 213 Banken, das vom Beratungsunternehmen Finnoconsult erstellt wurde. Während die Credit Suisse um 0,72 Punkte auf 6,26 Punkte zulegen konnte, verlor die Raiffeisen-Gruppe 1,25 Punkte auf 5,02 und gehört damit international zu den Top-Verlierern.

Von den Schweizer Banken im Test erhält die Postfinance mit 6,36 Punkten das beste Ergebnis (siehe Grafiken). Am schlechtesten weg kommt die Urner Kantonalbank mit 4,24 Punkten. Insgesamt befinden sich 15 Schweizer Banken im Sample von Finnoconsult. Bei den restlichen Banken im Test handelt es sich zumeist um die wichtigsten Retailbanken sowie Banken mit Fintech-Affinität wie Cler oder die Hypothekarbank Lenzburg.

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Das gute Abschneiden der CS erklärt Beraterin Iulia Bantoiu mit der schnellen Kontoeröffnung, verbesserten Handy-App und der prominenten Platzierung von CSX auf der Website. Dass Raiffeisen Punkte verlor, habe unter anderem damit zu tun, dass der Weg zur Kontoeröffnung schlechter ersichtlich sei als früher. In den Social Media reagiere Raiffeisen langsamer auf Feedbacks.

Finnoconsult beurteilt jede Bank in 12 Dimensionen. Dabei greife man auf öffentlich verfügbare Informationen zurück, sagt Geschäftsführer Chris Berger. Mit einem bewerteten Unternehmen hat Finnoconsult indes eine Geschäftsbeziehung: Für die Bank Cler entwickelte sie das Online-Produkt Zak.

Auffällig ist die Bewertung des Newcomers Neon. Nicht nur erhält dieser einen Abzug für das Fehlen eines Kundenbindungsprogramms, auch gibt es Null Punkte im Bereich Online Banking. Gemeint ist damit das klassische E-Banking im Webbrowser. Neon gibt es nur als Handy-App.

International stehen die Schweizer Banken eher mittelmässig da. Von 24 vertretenen Ländern liegt die Schweiz – gemessen an der Durchschnittsnote ihrer Banken – auf Rang zehn. Diese Rangliste täuscht allerdings ein wenig, befinden sich doch auch Länder mit vielen Banken wie Deutschland oder die USA vor der Schweiz. Wenig überraschend liegen osteuropäische Länder (Polen, Slowakei, Tschechien) sowie Grossbritannien auf den ersten Rängen. Deren Banken fallen regelmässig mit innovativen Digital-Bankenlösungen auf.

Auch die Top 10 aller Banken widerspiegeln dieses Bild: An der Spitze liegen die polnische PKO-Bank, Slowenska Sporitelna aus der Slowakei und die britische Starling Bank. Die vom neuen UBS-Chef massgeblich geprägte ING Bank aus den Niederlanden liegt auf Rang 9. Postfinance als beste Schweizer Bank folgt mit Gesamtrang 31.

Michael Heim Handelszeitung
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