«Ich bin froh, wenn Sie sich des Themas annehmen», sagt Fabian Schär. «Aufgrund der vielen Halbwahrheiten, die in diesem Bereich publiziert werden, herrscht Aufklärungsbedarf. Man kann einfach nicht alles gleichsetzen.» Schär meint Kryptowährungen, Stablecoins und digitales Notenbankgeld und setzt sogleich zu einer kleinen Vorlesung an. Dafür wird er auch bezahlt, denn Schär leitet das Center for Innovative Finance an der Uni Basel. Er ist der Schweizer Blockchain-Professor.

Das Thema digitales Geld ist heiss. Die chinesische Notenbank hat – als Test – einen E-Yuan ausgegeben. Die Schweiz testet digitale Franken in den Projekten «Helvetia» und «Jura» (hält aber wenig von einem realen E-Franken, wie Notenbank-Chef Thomas Jordan jedem in den Notizblock diktiert). Facebook lancierte erst die Währung Libra und arbeitet jetzt an einem digitalen Dollar namens Diem.

85 Prozent der Notenbanken forschen gemäss der in Basel ansässigen Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ; siehe Info-Box) an Digitalwährungen. 60 Prozent arbeiten an Prototypen. Und war da nicht auch noch Bitcoin, die Mutter aller digitalen Währungen? Sollte sie nicht grundsätzlich infrage stellen, wie wir bezahlen? Wird sie zum Vorbild für einen Kryptofranken?

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«Crypto currencies are everything you don’t understand about money combined with everything you don’t understand about computers»

John Oliver, TV-Moderator
Michael Heim Handelszeitung
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