Facebook habe zu viel Macht, müsse zerschlagen werden – der Vorschlag von Co-Gründer Chris Hughes hat Brisanz. Ja, der Konzern dominiert global, inklusive vieler negativer Effekte. Sich selbst zu kontrollieren, gelingt Facebook nicht. Dass das Aufteilen von Monopolfirmen sinnvoll sein kann, zeigen Beispiele aus der Ölbranche, der Tabak- und der Telekomindustrie in den USA. Es brachte mehr Wettbewerb für Konsumenten.

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Nein, Mark Zuckerberg führt nicht per se einen bösartigen Konzern. Wir nutzen und schätzen viele seiner Tools. Trotzdem: Facebook braucht strengere Regeln, durchgesetzt von staatlichen Institutionen, die demokratisch legitimiert sind. Das hat nichts mit Zensur zu tun, sondern mit klaren Spielregeln für unser Wirtschaftssystem. Genauso wie es sie auch im Börsenhandel oder etwa für Medien gibt. Bisher haben es US-Regulierer versäumt, Facebook Grenzen aufzuzeigen. So hätten sie den Erwerb von Whatsapp und Instagram nicht erlauben dürfen.

Zuckerberg auf die Finger hauen

Jetzt, wo Facebook eine Kryptowährung plant, droht der Facebook-Einfluss auch unser Geldsystem zu erfassen. Wir sollten nicht Facebooks Innovationen oder Kryptogeld generell verteufeln.

Aber diesmal müssen wir wachsamer sein – wenn nötig Zuckerberg frühzeitig auf die Finger hauen. Wie bisher nur zuzuschauen, was er ausheckt und auf sein «Sorry» zu warten, wenn wieder mal was schiefläuft, ist kein Konzept.

Tim Höfinghoff
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