Fifa-Saläre im WM-Jahr: Blatter kassierte viermal mehr als Infantino

Der alte und der neue Fifa-Präsident, Sepp Blatter und Gianni Infantino, streiten sich seit Jahren über alles. Nur beim Lohn, da gibt es nichts zu diskutieren. Verglichen mit Blatters Ansprüchen gebärdet sich Infantino fast schon bescheiden, wie ein Vergleich der WM-Jahre 2010 und 2022 zeigt. Gemäss Finanzbericht kassiert Infantino im WM-Jahr in Katar ein Bruttogrundgehalt von 1,95 Millionen Franken, dazu kommt ein variabler Teil von 1,03 Millionen und eine Spesenpauschale von 30’000 Franken. Ergibt eine Gesamtkompensation von 3 Millionen. Dazu kommt – wie bei allen Fifa-Angestellten – die Übernahme sämtlicher PK-Beiträge und Sozialversicherungsleistungen durch den Arbeitgeber. Unbescheidener sind die Dimensionen bei Blatter: Im WM-Jahr 2010 in Südafrika strich Blatter ein Grundgehalt von 2 Millionen ein, dazu erhielt er einen Sonderbonus von 10 Millionen zugesprochen. Ausgewiesen waren diese Zahlen in keinem Finanzbericht, der präsidiale Lohn war ein Geschäftsgeheimnis; immerhin bestätigte Blatter später in einem «Blick»-Interview: «Es stimmt, dass ich 2010 einen Bonus von etwa 10 Millionen Franken bekommen habe.» Die Fifa unter Infantino konstatierte dazu in einem Untersuchungsbericht trocken: «Diese Zahlungen wurden offenbar ohne entsprechende vertragliche Grundlage gewährt.» Infantino strich Bonus Für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien legte das Fifa-Führungsteam beim Bonus-Anspruch noch eine Schippe drauf, natürlich klandestin. Blatter kassierte zwar noch immer ein Basissalär von 2 Millionen, dazu war nun ein Bonus von 12 statt 10 Millionen vorgesehen. Dumm nur, dass Blatter vor der Super-Bonus-Auszahlung – 2015 – zurücktrat und sein Nachfolger Infantino den abgesegneten Zuschuss ersatzlos strich. Gestrichen wurde auch ein neues Lohnsystem für den Präsidenten, das Fifa-intern bereits durch die Gremien war: ein Basislohn neu von 3,3 Millionen, dazu ein Bonus von 1,5 Millionen. Und als Geste zum Ende von Blatters vierjähriger Amtszeit ein süsses Farewell in der Höhe von maximal weiteren 12 Millionen Franken, wie der «Spiegel» schrieb. Gut nachvollziehbar, dass Blatter seither nur noch über Infantino lästert. Was nach nach den Streichungen durch Infantino bleibt, ist der Vergleich der WM-Jahre 2010 und 2022. Blatter verdient in seinem WM-Jahr in Südafrika das Vierfache seines Nachfolgers. Und so äusserte sich Blatter, der sich insgeheim vergolden liess, über seinen Nachfolger Infantino: «Er ist grössenwahnsinnig.» Infantino zog von Küsnacht nach Zug Immerhin versteht sich Gianni Infantino aufs Optimieren der Steuern. Lange wohnte er in Zürich, dann zog er nach Küsnacht. Und gemäss «Sonntagszeitung» hat der Walliser seinen Zweitwohnsitz nach Zug verlegt. Für die WM in Katar dislozierte er mit Familie für ein paar Monate nach Katar. In ein Land, das ihm Blatter eingebrockt hat. Das sind die wertvollsten Fussballspieler an der WM 32 Nationalmannschaften kämpfen in Katar um den Sieg. Einige Teams sind über 1 Milliarde Euro wert. Die grosse Übersicht sehen Sie hier.