UBS, Credit Suisse, Julius Bär: Schweizer Banken agieren weltweit und sind international bekannt. Doch was die Kundenzufriedenheit betrifft, können sich die grossen Institute offenbar eine Scheibe von den kleinen abschneiden.

Denn laut einer Erhebung des amerikanischen Wirtschaftsmagazins «Forbes» ist die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) die beste Bank des Bankenlandes Schweiz.

Schweizer Rangliste wird von kleinen Banken dominiert

Die überraschende Auszeichnung basiert auf einer Umfrage zur Zufriedenheit, zum Vertrauen und zur Kompetenz der eigenen Bank. Oder genauer: Im Auftrag von «Forbes» wurden 40'000 Kunden in 23 Ländern befragt, und dies in fünf Kategorien: Vertrauenswürdigkeit («trust»), Konditionen («terms and conditions»), Kundenfreundlichkeit («customer services»), digitale Angebote («digital services»), Finanzberatung («financial advice»).

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In der Schweiz erreichten zwanzig Banken die nötige Mindestwertung, um in der Rangliste «The World's Best Banks» aufgenommen zu werden.

John Häfelfinger: «Macht uns stolz»

Für die grossen Institute fällt das Verdikt wenig schmeichelhaft aus. Als beste Bank mit mehr als 1'000 Angestellten taucht die Zürcher Kantonalbank auf: Rang 8. UBS und Credit Suisse sind auf der Liste gar nicht vertreten. Aufs Podest schaffen es hinter der BLKB die Graubündner Kantonalbank und die AEK Bank 1826 aus Thun; sie hat gerade mal 152 Mitarbeiter.

Bei der BLKB zeigt man sich über den Erfolg hoch erfreut. «Die Auszeichnung macht uns stolz», lässt sich CEO John Häfelfinger in einer Mitteilung zitieren. «Sie unterstreicht unsere Vorteile gegenüber anderen Banken und spornt uns an, in Bewegung zu bleiben und uns jeden Tag zu verbessern.»

Digital- und Neo-Banken sahnen ab

Während die Grossbanken in der Schweiz bei der Umfrage chancenlos blieben, beweisen ING aus den Niederlanden und Citibank aus den USA, dass es auch anders geht. Die beiden Institute liegen offenbar bei den Kunden hoch im Kurs. ING schaffte es in acht Ländern auf Spitzenränge, die Citibank in sechs Ländern. 

Beispiel Deutschland: Dort kam ING-Diba auf den ersten Platz – also die Direktbank der Holländer –, gefolgt von der Frankfurter Sparkasse, die ebenfalls einen starken Online-Arm hat. 

Insgesamt zeigt der Blick über die Grenzen, dass fast überall die kleinen Häuser eher bessere Noten bekamen – und vor allem die jungen Online-Banken. In England überreichten die befragten Kunden der Starling Bank die Goldmedaille, in Frankreich der Monabanq aus Lille, in Spanien der Openbank (einer Digitaltochter von Santander). Interessant auch das Verdikt der Italiener: Dort wurde die Neobank N26 ausgezeichnet.