Selten ging es in der Schweiz um so viele Kreditkarten, die aufs Mal die Bank wechseln würden: Mit einer Ad-hoc-Meldung kündigte Cembra heute Morgen an, dass sie den Vertrag mit der Migros für die Herausgabe der Cumulus-Kreditkarten verlieren würde. Dass ist gleich mehrfach bedeutend: Erstens lancierten die beiden Partner Migros und Cembra einst das Thema Gratis-Kreditkarte in der Schweiz und veränderten damit massgeblich den Markt.

Und zweitens geht es für Cembra dabei um viel Geld. Denn die Cumulus-Karten der Migros machen den grössten Teil ihres Kreditkartengeschäfts aus, wie eine Grafik zum letzten Geschäftsabschluss zeigt: Die Karten der Migros dürften mehr als 80 Prozent der gut eine Million Karten ausmachen. Die Aktionäre von Cembra verstanden die Botschaft ziemlich schnell: An der Börse eröffnete der Kurs heute rund 25 Prozent tiefer als am Freitag. 

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Die Zusammenarbeit mit der Migros werde per Juli 2022 eingestellt, schreibt Cembra. Das habe der Migros-Genossenschaftsbund entschieden. Laut einer ebenfalls heute veröffentlichten Meldung der Migros werden die Cumulus-Karten künftig über die Migros Bank ausgegeben. Details dazu werden nicht genannt. Die eigenen Kreditkarten gibt die Migros Bank derzeit zusammen mit dem Gemeinschaftsunternehmen Viseca aus. Auch diese konnte auf Anfrage der HZ nicht sagen, was der Deal für sie bedeutet. 

Michael Heim Handelszeitung
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