Anfang April 2015 trifft sich der Verwaltungsrat der OC Oerlikon zu einer Sitzung im Kultur- und Kongresszentrum Luzern KKL. Dabei informiert der damalige Chef Brice Koch und sein Finanzchef die Verwaltungsräte, darunter Hans Ziegler, über die künftige Strategie des Industriekonzerns. Ein Traktandum: Ein streng vertrauliche Projekt namens «Viking». Die OC-Spitze fasst darin den Plan, seine Vakuum-Sparte verkaufen. 

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Zwei Tage nach der VR-Sitzung schreibt ein damaliger Schweizer Kadermann der Investment Bank Lazard ein E-Mail an seinen amerikanischen Arbeitskollegen: «Vacuum is for sale. (...) Just got this from a BoD member. We need to be very careful.» Mit anderen Worten: Ein Verwaltungsrat der OC Oerlikon hat den Lazard-Banker mit streng vertraulichen Internas aus der Sitzung im KKL versorgt. Gemäss Anklageschrift der Bundesanwaltschaft war dieser Maulwurf im OC-VR niemand geringerer als Hans Ziegler, einst als «Sanierer der Nation» so gefürchtet wie gefeiert.