On-Laufschuh-Chefs machen Kasse: Hoffmann und Maurer verkaufen Aktien für 11,5 Millionen Dollar verkauft

Das Zürcher Sportschuhwunder On ist im Flow. Auch wenn es am Dienstag nach den Quartalszahlen an der Börse fast 10 Prozent abwärtsging, gilt: Die Zahlen sind stark, der Umsatz hoch, die Rentabilität gut. Auch der Ausblick stimmt: Das Unternehmen hat seine Jahresprognose leicht angehoben. Die Aktionäre haben dies abgesehen vom grossen Minus am Dienstag honoriert. Seit Anfang Jahr hat der Kurs der an der New York Stock Exchange kotierten Firma um rund 75 Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Die Aktien von Rivale Nike liegen seit Januar nur minimal im Plus. Etwas allerdings trübt das aktuell ziemlich rosige Bild: On ist im vergangenen Jahr im Heimmarkt Schweiz geschrumpft. Die Verkäufe sind unter das Niveau von 2020 gefallen. Für das abgelaufene Quartal weist On für die Schweiz keine spezifischen Zahlen aus, sondern versteckt das Schweizer Geschäft in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika. Diese Region wächst von den drei Regionen, für die On Umsätze beziffert, am langsamsten, aber immer noch mit einem Plus von über 50 Prozent. Hoffmann und Maurer machen Aktien zu Cash Und dann haben die beiden Co-Chefs von On, Martin Hoffmann und Marc Maurer, in den letzten Monaten in grösserem Stil Aktien verkauft. Das geht aus zwei Filings (hier und hier) des Unternehmens bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hervor. Bemerkenswert sind insbesondere die Verkäufe von Martin Hoffmann, der neben seiner Rolle als Co-CEO auch Finanzchef von On ist. Er hat insgesamt 294'930 Aktien verkauft und damit einen Erlös von knapp 9,2 Millionen Dollar erzielt. Der SEC gemeldet hat Hoffmann insgesamt 40 Transaktionen. Per Ende 2022 hielt Hoffmann gemäss dem Geschäftsbericht gut 5 Millionen Aktien. Die nun verkauften Aktien entsprechen also knapp 5,9 Prozent seines Anteils. Weniger verkauft hat Mark Maurer, der sich mit Hoffmann die CEO-Rolle teilt. Er versilberte in total 25 Transaktionen 80'412 Aktien und löste damit knapp 2,4 Millionen Dollar. Ende 2022 hielt Maurer rund 4,5 Millionen Aktien. Entsprechend hat er 1,8 Prozent seiner Anteile verkauft. Beide, Hofmann und Maurer, gehören weiterhin zu den grössten Einzelaktionären von On. Wenn Insider verkaufen, sollten Aktionäre aufhorchen Immer wenn Firmeninsider Aktien verkaufen, sollten andere Investoren grundsätzlich aufhorchen. Es könnte ja sein, dass die CEOs und Verwaltungsräte, deren Transaktionen mit eigenen Aktien gemeldet werden müssen, einen Informationsvorsprung gegenüber dem breiten Börsenpublikum nutzen. Verkäufe könnten so als Hinweis gelesen werden, dass bei einem Unternehmen demnächst schlechte, kursdämpfende Nachrichten publik werden. Danach allerdings sieht es bei On nicht aus – im Gegenteil. Warum also haben Hoffmann und Maurer verkauft? Häufig verkaufen Topmanager Aktien, um an Cash zur Begleichung von Steuerrechnungen zu kommen. Oder um das Risiko, einen überproportional grossen Teil des eigenen Vermögens beim arbeitgebenden Unternehmen gebunden zu haben, zu diversifizieren. Oder um die Eigenkapitalerfordernisse beim Erwerb von Wohneigentum zu decken. Klar ist: Die Aktien, die Hoffmann und Maurer jetzt verkauft haben, waren gesperrte Aktien, die sie 2017 als Teil ihrer Salärpakete zugesprochen erhalten haben. Offenkundig ist ihre Haltefrist in diesem Frühling abgelaufen. «Geringfügiger Prozentsatz» On teilt zu den Transaktionen auf Anfrage mit, dass «die Co-CEOs von On einen geringfügigen Prozentsatz ihres Aktienbesitzes im Rahmen eines 10b5-1-Plans veräussert hätten. Der Plan, den die Insider-Regulatorien der SEC notwendig machen, sei bereits letztes Jahr erstellt worden und ermögliche es Führungskräften, Zeitpläne zu erstellen, um automatisch Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, sobald die Kurse einen vorher festgelegten Preis erreicht hätten. Dieser Plan stelle sicher, dass Aktien nur während eines offenen Handelsfensters veräussert würde, so On weiter. Nach einem fulminanten Börsenstart im Herbst 2021 tendierte der Kurs von On nach dem bisherigen Höchststand im November 2021 monatelang nach unten und dann ebenfalls während Monaten seitwärts. Wieder Momentum gefunden hat die Aktie im März 2023, also genau zur Zeit, als die beiden Manager mit ihren Verkäufen begonnen haben. Hätten sie noch ein paar Wochen oder Monate zuwarten können, wäre die Chance hoch gewesen, dass Hoffmann und Maurer höhere Erlöse erzielt hätten. Roger Federer macht engagiert Werbung für On Berühmtester On-Aktionär ist der ehemalige Tennis-Maestro Roger Federer. Seinen kürzlichen Auftritt am wichtigsten New Yorker Society-Anlass Met Gala nutzte er auf Instagram dazu, um Werbung für ein Sneaker-Modell von On zu machen. Bei seinen 11,5 Millionen Followern erntete Federer mit seinem Post über 126'000 Likes.

On-Laufschuh-Chefs machen Kasse: Hoffmann und Maurer verkaufen Aktien für 11,5 Millionen Dollar verkauft

On-Chefs verkaufen Aktien für 11,5 Millionen Dollar