Zur Jahrtausendwende und in den Jahren danach ging es los: Das Internet wurde von Online-Banken und Online-Brokern entdeckt und diese neue Form der Finanzdienstleistung war viel günstiger als das altherkömmliche Filialbanking. Auch für Aktienhändler an den Präsenzbörsen brachte die neue Online-Konkurrenz enormen Druck auf die Gebühren und die Margen.

Jetzt, rund 20 Jahre später, entwickelt sich die nächste Banking-Generation: Die des mobile Banking und die des kostenlosen Wertpapierhandels. N26 beispielsweise ist auf Online-Banking mittels Smartphone spezialisiert und dieses Geschäft ist Investoren ganz viel Geld wert. Bei einem Umsatz von 105 Millionen Euro im vergangenen Jahr sammelte der Finanzkonzern aus Berlin Mitte letzten  Jahres im Rahmen einer Kapitalerhöhung Geld auf einem Bewertungsniveau des Unternehmens von 3,1 Milliarden Euro ein.

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Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Trade Republic Bank – starkes Wachstum…

Starkes Wachstum verzeichnet auch Trade Republic Bank. Die Bank mit Sitz in Düsseldorf hat zwar erst im Mai vergangenen Jahres die Pforten für Interessenten voll geöffnet, doch inzwischen hat das Unternehmen bereits rund 75000 Kunden. Das Angebot ist heiss begehrt. Denn Trade Republic bietet  den Kunden Wertpapiergeschäfte – Aktien, ETFs und auch Derivate – für nur 1,0 Euro je Trade an.

Darüber hinaus erhält das Unternehmen von den Handelspartnern einen weiteren Betrag von 1,30 Euro je Trade. Börsianer rechnen nach: Wie zu hören ist, sollen derzeit mehr als 10000 neue Kunden monatlich ein Konto und Depot bei Trade Republic neu aufmachen. Bis Jahresende könnte die Zahl der Kunden so auf 200000 steigen. Das sind im Vergleich zu anderen Online-Brokern mit Kundenzahlen im Millionenbereich sogar noch kleine Werte. Rechnet man die Entwicklung von Trade Republic weiter, dann könnte das Unternehmen Ende 2022 bereits 400000 Kunden haben.

… hohes Wertpotential

Bei 50 Trades pro Kunde und Jahr ergibt das rund 50 Millionen Euro an Ertrag und da könnte ein Jahresüberschuss um 15 Millionen Euro hängen bleiben. Nimmt man zur Bewertung ein moderates 15er-KGV, dann wäre Trade Republic dann etwa 225 Millionen Euro wert. Legt man allerdings die Bewertungslevels von N26 zugrunde – die Erträge je Kunde sind bei Trade Republic allerdings sogar in etwa doppelt so wie beim Berliner Unternehmen – dann wäre die Bewertung im hohen neunstelligen oder gar niedrigen zehnstelligen Bereich.

Trade Republic Bank allerdings ist noch nicht börsennotiert. Anleger, die auf dieses Wachstum setzen wollen, können aber bei Sino AG einsteigen. Der Online Broker aus Düsseldorf ist nämlich mit 30 Prozent an Trade Republic beteiligt. Sino allerdings kostet an der Börse nur 15 Millionen Euro. Geht die Rechnung wie beschrieben auf, dann wäre der Sino-Anteil von 30 Prozent in zwei bis drei Jahren schon 70 Millionen Euro wert. Die Aktie hätte damit das Zeug zum Vervielfacher! Allerdings: Sino ist eben ein kleiner Laden und deshalb Orders immer limitieren und einem Kursanstieg nicht hinterherlaufen!

Sino AG

ISIN: DE000A0SMU87

Gewinn je Aktie 19/20e: 0,50

KGV 19/20e: 13,2

Dividende/Rendite 2019e: -/-

EK je Aktie: 2,50 €

EK-Quote: 80,0%

KBV: 2,7 

Kurs/Ziel/Stopp: 6,60/9,50/4,70 €