Nun können Kundinnen und Kunden der Swiss erleichtert sein: Die Swiss-Piloten und -Pilotinnen werden ihren angedrohten Streik nicht durchführen. Der Pilotenverband Aeropers und Swiss-Chef Dieter Vranckx haben eine Einigung erzielt, nachdem sie am vergangenen Wochenende abermals verhandelt hatten.

Der von Aeropers «initiierte Einigungsversuch auf High-Level Ebene» sei erfolgreich gewesen, schrieb Aeropers am Montag in einer Medienmitteilung. Es sei in der Nacht von Sonntag auf Montag eine Einigung erzielt werden. «Wir haben immer betont, dass wir eine Lösung am Verhandlungstisch erreichen wollen. Wir haben unser Wort gehalten», liess sich Clemens Kopetz, Präsident der Aeropers in der Mitteilung zitieren.

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Die Swiss teilte mit: Die Eckpunkte eines neuen Gesamtarbeitsvertrags (GAV) würden nun vorliegen. «Diese beinhalten unter anderem Verbesserungen in den Bereichen Planbarkeit des Soziallebens und Salär. Aeropers wird nach redaktioneller Ausarbeitung des neuen GAVs diesen ihren Mitgliedern zur Abstimmung vorlegen.»Swiss-Chef Dieter Vranckx sagte: «Ich bin froh, dass Aeropers und wir uns nach einem nahezu zwei Jahre andauernden, schwierigen Verhandlungsprozess auf die Eckpunkte für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag für das Cockpitpersonal verständigen konnten.» Dies schaffe Ruhe und Stabilität.

Das sind die Eckpunkte der Einigung
  • Lohnerhöhung um 2,3 Prozent
  • Teuerungsausgleich von 2 Prozent
  • Vorverschiebung der Arbeitsplanpublikation um eine Woche
  • Keine Planumstellungen mehr nach Krankheit

Verbesserung bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Am Nachmittag nannte Aeropers dann Details zur Einigung: So würde es Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Planbarkeit des Soziallebens geben. «Unter anderem wird ab Inkrafttreten des neuen Vertrags die Planpublikation um eine Woche vorverschoben. Auch werden Planumstellungen nach Krankheit künftig nicht mehr möglich sein und die untermonatliche Planstabilität wird stark verbessert», teilte Aeropers mit. 

Ausserdem hätten sich die Parteien auf 2 Prozent Teuerungsausgleich und 2,3 Prozent Lohnerhöhung geeinigt.

Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Konflikt um einen neuen GAV. Es gab viele Gespräche, sogar einen Dmonstration von Aeropers-Mitgliedern durch Kloten. Zudem hatten Swiss-Piloten mehrfach damit gedroht, in den kommenden Tagen der Arbeit fern zu bleiben. Die Swiss hatte den GAV im Februar 2021 auf Ende März 2022 gekündigt.

Auch beim Bodenpersonal der Swiss und beim Bodenabfertigungsunternehmen Swissport gab es in den vergangenen Monaten Streit um Arbeitsbelastung und Löhne. In beiden Fällen lenkten die Unternehmen schliesslich ein und gewährten den Mitarbeitenden deutlich bessere Bedingungen.

Streiks bei Lufthansa

Derweil hatte es beim Swiss-Mutterkonzern Lufthansa tatsächlich mehrere Streiks der Piloten gegeben. So waren kürzlich abermals die Eurowings-Piloten der Arbeit ferngeblieben.

Nach langen Verhandlungen mit der Swiss hatte die SEV-Gata, die Gewerkschaft des Verkehrspersonals, am Freitag einen Erfolg vermeldet: Das Bodenpersonal der Swiss erhält im neuen Jahr mehr Lohn. Die Lohnsumme steigt um mehr als 4 Prozent.

mit SDA

Tim Höfinghoff
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