Die Generalversammlung der Grossbank wählte Kelleher am Mittwoch mit 97,7 Prozent Ja-Stimmen für eine einjährige Amtsdauer als Mitglied und Präsident des Verwaltungsrats. Weber war seit 2021 Präsident der Bank und hat die Amtszeitbegrenzung von zehn Jahren erreicht.

Der Ire Kelleher (Jahrgang 1957) arbeitete 30 Jahre für Morgan Stanley. Von 2016 bis Juni 2019 war er Präsident der US-Investmentbank.

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Ausserdem wurde Lukas Gähwiler von den Aktionären mit einer Zustimmung von 96,9 Prozent zum neuen Vizepräsidenten gewählt. Seit 2017 ist Gähwiler (Jahrgang 1965) Verwaltungsratspräsident von UBS Switzerland. Dieses Amt gibt er nun ab. Von 2010 bis 2016 war er Mitglied der UBS-Konzernleitung sowie President UBS Switzerland. Davor arbeitete er 20 Jahre bei der Credit Suisse.

Als Vizepräsident wird es Gähwilers Aufgabe sein, die Grossbank in den Schweizer Verbänden und Branchenorganisationen sowie gegenüber Vertretern aus der Politik zu repräsentieren.

Indes stand Reto Francioni nicht mehr zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat. Alle anderen Mitglieder wurden am Mittwoch mit mindestens 95 Prozent Zustimmung bestätigt. Jeremy Anderson bleibt weiterhin «Senior Independent Director».

Scheidender UBS-Präsident verabschiedet sich von Aktionären

Der scheidende UBS-Präsident Axel Weber ist in seiner Abschiedsrede vor Aktionären als erstes auf den Krieg in der Ukraine eingegangen. «Wir waren in den letzten Wochen intensiv damit beschäftigt, die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft umzusetzen und unsere Risiken gegenüber Russland konsequent zu reduzieren», sagte er am Mittwoch an seiner letzten Generalversammlung für die Grossbank.

«Ich kann Ihnen heute versichern, dass wir dies rasch und effektiv getan haben und dass die Schweiz auch hier auf UBS vertrauen kann.» Der weltgrösste Vermögensverwalter hat etwa 70 Mitarbeitende in Russland.

Den Ukraine-Krieg bezeichnete Weber als "entsetzlichen Akt, den wir in Europa für undenkbar hielten". Abseitsstehen sei für die Schweiz bei einer solch einseitigen Aggression keine Option. Das Land liege mitten im Herzen Europas und sei international eng verflochten mit einem wichtigem Finanzplatz.

Weiter sprach Weber auch über den Archegos-Fall im vergangenen Jahr. Das Risikomanagement der UBS funktioniere in der Regel, sei hier jedoch an seine Grenzen gekommen. Das bedauere er sehr, sagte Weber. Der Kollaps von Archegos Capital bescherte bekanntlich der Bank (wie auch dem Konkurrenten CS) einen hohen Verlust im Prime-Brokerage-Geschäft.

 

Axel Weber

Der scheidende UBS-Präsident Axel Weber. 

Quelle: Keystone

«Übergebe Bank in hervorragendem Zustand»

Weber hat in diesem Jahr die statutarisch festgelegte Amtszeitbegrenzung von zehn Jahren erreicht und stand nicht mehr zur Wiederwahl. Sein Nachfolger ist Colm Kelleher, der bis 2019 bei der US-Investmentbank Morgan Stanley arbeitete.

Er übergebe Colm Kelleher die UBS heute in einem hervorragenden Zustand, sagte Weber. Die Bank habe aber noch viel Potential. Bei der Suche nach einer Nachfolge für den Präsidentenposten habe für ihn im Zentrum "grosse Kompetenz in der Finanzbranche" gestanden. Er kenne Kelleher schon seit langer Zeit und könne ihn nur zur Wahl empfehlen.

Die UBS-Generalversammlung fand ohne physische Präsenz der Aktionäre statt und wurde im Internet übertragen. Die Aktionäre konnten ihre Stimmrechte ausschliesslich über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben. Gesprochen haben neben Weber auch CEO Ralph Hamers, der neue Präsident Kelleher sowie Jeremy Anderson, "Senior Independent Director" des Aufsichtsgremiums. 2023 soll die Generalversammlung wieder physisch stattfinden, und zwar in Basel.