Neobank Yuh nach einem Jahr: Bereits 62 000 aktive Kunden

Ein Jahr nach dem Start der Neobank Yuh zieht deren Chef ein zufriedenstellendes Fazit. 62’000 «aktive» Kundinnen und Kunden habe das Digital-Joint-Venture von Swissquote und Postfinance bislang akquiriert, sagt Markus Schwab gegenüber der «Handelszeitung». Dabei würden nur Kunden und Kundinnen gezählt, die ihr Konto auch wirklich benutzen. Das Wachstum sei auch weiterhin stark, so Schwab. Allerdings beobachte man seit Anfang Jahr, dass die Neukunden mehrheitlich «vom Markt» und nicht mehr von den beiden Mutterhäusern stammen. Das sei erfreulich, so Schwab. Zu Beginn profitierte das Startup stark davon, dass Kunden von Postfinance und Swissquote vereinfacht zu Yuh wechseln konnten. Mit gut 60'000 Kunden liegt Yuh noch immer deutlich hinter der Neobank Neon, die Anfang 2022 die Grenze von 100'000 durchbrach. Als grösster Fintech-Anbieter gilt hierzulande noch immer Revolut, von der es aber schon länger keine aktuellen Zahlen mehr gab. Zuletzt hiess es, Revolut habe in der Schweiz rund 350'000 Kundinnen und Kunden. Anlässlich des Geburtstags verzichtet Yuh bis Ende Juni auf Courtagen bei Börsenaufträgen und auf Handel mit Kryptowährungen. Dass dies zeitlich mit eher turbulenten Tagen an der Börse zusammenfalle, sei Zufall, so Schwab. «Wir haben einfach eine Promotion gesucht, die sowohl für bestehende als auch für zukünftige Kundinnen und Kunden attraktiv ist ». Die Börsencourtage habe sich dafür sehr gut geeignet. Der Börsenhandel unterscheidet Yuh von anderen Schweizer Digitalanbietern wie Zak, Neon oder Yapeal. Insbesondere hat Yuh Ende 2021 das sogenannte Fractional Trading eingeführt. Kundinnen und Kunden können so auch Bruchteile von Aktien kaufen, was das Investieren kleiner Beträge in sehr teure Aktien möglich macht. Bruchteile von Aktien, weil es bequemer ist Viele Kunden investierten allerdings auch in Bruchteile, wo es an sich nicht zwingend wäre, sagt Schwab. «Und das, weil es schlicht bequemer ist». Statt neun UBS-Aktien kauften sie beispielsweise einfach UBS-Aktien für 150 Franken, woraus sich dann die Zahl von 8,85 Aktien ergibt. «Das sehen wir immer wieder.» Ebenfalls neu ist, dass die Kundschaft von Yuh ihre Debitkarten in die Bezahl-Wallets von Apple integrieren kann. Dass dies so lange nicht der Fall war, sorgte zunehmend für Kritik. Auch die Zusammenarbeit mit Google Pay kam erst im vergangenen März zustande. Schwab erklärt die Verzögerungen mit den aufwändigen Verhandlungen mit den verschiedenen Partnern. Zudem sei die Bank zuletzt – wie alle Banken – zusätzlich mit Abklärungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg beschäftigt gewesen. Da sei man etwa zurückhaltender mit der Einführung von Neuerungen gewesen. Im Zahlungsverkehr sei man inzwischen aber gut aufgestellt. «Uns fehlt eigentlich nur noch Ebill, und daran arbeiten wir.» Zu künftigen Neuheiten will er noch nichts sagen. «Ich habe schon ein, zwei Dinge am Laufen, aber dafür ist es noch zu früh.»

Neobank Yuh nach einem Jahr: Bereits 62 000 aktive Kunden

Yuh nach einem Jahr: Bereits 62’000 aktive Kunden