Herr Amrein, immer mehr Unternehmen nutzen die Microsoft Cloud in der Schweiz. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

Viele Unternehmen in diesem Land haben sich intensiv mit der Cloud auseinandergesetzt und erkannt, dass die Cloud die effizienteste und sicherste Form ist, wie man IT-Leistungen bereitstellen und konsumieren kann. Wir haben die lokalen Datacenter vor etwas mehr als einem Jahr in Betrieb genommen, weil wir gespürt haben, wie wichtig die Datenhaltung in der Schweiz für unsere Kunden ist. Wir sind stolz, dass die Kunden jetzt so stark unser Angebot nutzen und uns so ihr Vertrauen aussprechen. 

Sie sagen, die Cloud biete nicht nur Grosskonzernen Vorteile, sondern auch KMU. Weshalb soll Ihrer Meinung nach ein KMU die Cloud nutzen?

KMU können dank der Cloud ihr bestehendes Geschäft optimieren, indem sie zum Beispiel ihre kostspielige IT vor Ort und die damit verbundene Komplexität stark reduzieren. Die Cloud bietet den KMU die Flexibilität, die Rechenleistung und Speicherkapazität auf ihre Bedürfnisse anzupassen. Bezahlt wird schlussendlich nur das, was auch effektiv genutzt wird. Die Cloud ermöglicht den KMU aber auch den Zugriff auf modernste Technologien, die bisher häufig nur Grosskonzernen zur Verfügung stand. Damit können KMU neue kundenorientierte Produkte und Dienstleistungen schaffen sowie zukunftsgerichtete Geschäftsmodelle entwickeln. 

Die Cloud als Innovations-Motor, so zusagen …

Genau, denn die Cloud ermöglicht es, Daten besser sichtbar zu machen und daraus neue Innovationen anzustossen. Startups setzen zum Beispiel häufig nur noch auf Cloud Angebote, unter anderem weil sie dadurch viel agiler sind. Zudem gibt es bestimmte Lösungen wie Künstliche Intelligenz oder Machine Learning nur über die Cloud.

Sie haben drei Cloud-Angebote in der Schweiz, sprechen aber von der «One Microsoft Cloud». Können Sie uns das bitte erklären?

Das ist korrekt, wir betreiben drei Cloud-Plattformen: Microsoft Azure, Microsoft 365 mit Teams sowie Dynamics 365 und die Power Platform. Alle drei Plattformen bieten eine gewisse Funktionalität, die entweder individuell aber noch besser kombiniert genutzt werden kann. Alle drei Plattformen stehen auf einem soliden einheitlichen Fundament aus Technologien und Prozessen, welche die Sicherheit, Schutz der Privatsphäre und die Einhaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen sicherstellen. Diese integrierte «One Microsoft Cloud» bringt viele Synergien und befähigt Unternehmen jeder Grösse, den Betrieb ihres Geschäftes aufrechtzuerhalten, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und ihre Innovationskraft zu steigern. Die Integration der Services ermöglicht zudem eine datenbasierte Rund-um-Sicht auf das Unternehmen. Und das wird in Zukunft der entscheidende Wettbewerbsvorteil sein. 

Microsoft
Quelle: Microsoft

Dass Daten das neue Öl sind, hören wir ja schon lange. Weshalb ist die vielbeschworene Daten-Ökonomie aus Ihrer Sicht so wichtig und wo glauben Sie, steht die Schweiz heute?

Wir stehen noch ganz am Anfang, wobei die vergangenen Monate das Bewusstsein für die Relevanz der Datenwirtschaft auch in der Schweiz deutlich geschärft haben. Daten sind nicht mehr das Nebenprodukt von einzelnen Geschäftsprozessen, sondern Fundament, Erfolgsfaktor und zentraler Vermögenswert des vernetzten Unternehmens. Die Erhebung, Verknüpfung, Auswertung und Visualisierung von Daten schafft Transparenz und steigert die Handlungsfähigkeit. Daten machen Schwachstellen und Effizienzsteigerungspotenziale sichtbar, zum Beispiel in der Wertschöpfungskette oder in den internen Prozessen. Zudem hat eine «data-driven organization» ganz massives Potential in neuen datenbasierten Geschäftsmodellen mit innovativen Lösungen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass jede erfolgreiche Firma in Zukunft datenbasiert oder datengetrieben sein wird. 

Wenn wir über die Cloud sprechen, müssen wir auch die Sicherheit und den Schutz der Daten thematisieren. Was sagen Sie potenziellen Kunden, die sich um ihre Daten sorgen?

Wir führen mit unseren Kunden eine sehr intensive Diskussion über die Chancen und Risiken, die ein Schritt in die Public Cloud mit sich bringt. Der Umgang mit Daten muss immer sinn- und verantwortungsvoll sein und darf nicht auf Kosten von nicht verhandelbaren Werten wie Transparenz, Sicherheit oder dem Schutz der Privatsphäre geschehen. Die Schweizer Datencenter spielen dabei eine zentrale Rolle. Wir spüren deutlich, dass das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit und in den Datenschutz in der Cloud steigt. Das zeigen die vielen Beispiele von Organisationen aus regulierten Industrien und der öffentlichen Hand, welche die Microsoft Cloud in der Schweiz verstärkt auch für die Verarbeitung von sensiblen Daten nutzen, wie zum Beispiel Kunden- oder Patientendaten. Solche Schritte folgen nach einer faktenbasierten Risikoabschätzung, in welcher immer mehr Organisationen zum Schluss kommen, dass die Cloud zum Beispiel geringere Cyber-Risiken birgt, als das Betreiben der eigenen Systeme.

Sie haben jetzt das komplette Cloud-Angebot in der Schweiz. Gibt es für Sie jetzt noch etwas zu tun?

Auf jeden Fall! Wir investieren weiter in die Schweiz und bauen unsere Services in den lokalen Datencentern kontinuierlich aus. Zudem sind wir parallel auch daran, die zur Verfügung stehende Kapazität der grossen Nachfrage anzupassen. Wir unterstützen unsere 4'500 Partnerorganisationen in der Schweiz in ihrer Arbeit, die Unternehmen in die Microsoft Cloud zu migrieren. Die COVID-Krise und die daraus gewonnenen Erfahrungen haben zu einem noch erhöhten Interesse geführt. Die Art und Weise, wie Unternehmen in der Schweiz IT nutzen, wandelt sich im Moment wirklich massiv. Und dieser Trend wird sich in den kommenden 12 Monaten noch einmal stark beschleunigen.

Zur Person:

Primo Amrein ist seit Juli 2018 als Cloud Lead bei Microsoft Schweiz verantwortlich für den Aufbau der Schweizer Datencentren. Amrein, der an der Universität St.Gallen BWL mit Vertiefung Informationsmanagement studierte, ist seit 15 Jahren für das Technologieunternehmen tätig, welches in der Schweiz seit 1989 Organisationen unterstützt, modernste Technologien zu ihrem Vorteil zu nutzen. 

Wie Microsoft zu einer datengesteuerten Organisation wurde – und wie Ihr Unternehmen dasselbe tun könnte:

Wenn Microsoft von digitaler Transformation spricht, dann nicht nur basierend auf Erfahrung in Kundenprojekten. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark gewandelt und ist heute selber eine datengesteuerte Organisation. Dieser Erfahrungsbericht bietet einen spannenden Einblick (Artikel in Englisch).

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Microsoft Schweiz lanciert Dynamics 365 und weitere Module der Power Platform sowie zusätzliche Azure-Services aus den Schweizer Datencentern.

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