UBS-Chef Sergio Ermotti hat sein neues Spitzenteam vorgestellt. Und er setzt Akzente. Erstens: Er macht Entscheide seines Vorgängers Ralph Hamers rückgängig. Dazu gehört der Abgang von Finanzchefin Sarah Youngwood, die erst seit einem Jahr im Amt ist. Der Makel der gebürtigen Französin war zweifellos, dass sie mit Gatte und drei Kindern in New York lebt und nur zu wichtigen Sitzungen jeweils in die Schweiz einfliegt.

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Das passte Ermotti nicht. Ihr Nachfolger, Todd Tuckner, ist bereits vor Jahren aus New York in die Schweiz umgezogen und kennt die Bank aus dem Effeff, zumal er die globale Vermögensverwaltung – das Kernstück der Bank – als CFO betreute.

Auch die Wiederernennung von Risiko-Chef Christian Bluhm hat mit Hamers zu tun. Bluhm hat letztes Jahr gekündigt, war also auf dem Sprung, weil er es offenbar mit Hamers nicht konnte. Ermotti, der Bluhm einst zum Risiko-Chef machte, hat ihn offenbar mit seinem Charme dazu gebracht, seine Kündigung rückgängig zu machen. Bluhm ist ein Schlüsselspieler im All-Star-Team Ermottis, schliesslich kann sich die UBS keine Pleiten und Pannen leisten.

Und zweitens setzt Ermotti auf erfahrene UBS-Kämpen, die er schon lange kennt. Die Topleute, die der Tessiner um sich schart, haben mindestens 10 Dienstjahre bei der Bank auf dem Buckel. Am meisten sind es bei Compliance-Chef Markus Ronner (25 Jahre), bei Group Integration Officer Michelle Bereaux (24 Jahre) und beim neuen Finanz-Chef Todd Tuckner (19 Jahre). Da ist Iqbal Khan, Chef der riesigen Vermögensverwaltung, mit 5 Jahren fast schon ein Youngster.

Das zeigt: Personelle Experimente will sich Ermotti keine leisten. Kann er auch nicht. Dafür steht viel zu viel auf dem Spiel – für ihn, für die Bank, für die Schweiz.

«Das UBS-Management ist wirklich super»

Nicolai Tangen steuert den grössten Einzelinvestor der Welt, den norwegischen Staatsfonds. Der UBS-Führung stellt er ein gutes Zeugnis aus. Tangen lobt die Fusion als «wirklich fantastisch» und als «gute und auch einzige Lösung für die Schweiz». «Zu dieser Fusion wäre es normalerweise nie gekommen. Es musste erst eine akute Krise und nur eine mögliche Käuferin geben. Andernfalls hätte die UBS nie diese unglaubliche Gelegenheit bekommen», sagt der norwegische Manager, der alles für seinen Job gibt und dafür eigens London verlassen hat. 

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