Herr Widiger, Sie sind der Meister der Prepaidkarten und haben den ersten Platz in unserem Ranking geholt. Gratulation! 

Zunächst einmal danken wir unseren Kunden für dieses tolle Rating. Über das ausgezeichnete Abschneiden unserer Life-Karte haben wir uns natürlich sehr gefreut. 

Wie viele Karten hat Swiss Bankers derzeit ausstehen?

Aktuell haben wir rund 550’000 Karten im Umlauf. Alle vier Sekunden wird mit einer Karte von Swiss Bankers bezahlt. Im Prepaidsegment in der Schweiz sind wir führend – mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent, basierend auf der letzten Erhebung im Jahr 2019.

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Viele kennen Sie noch von den guten, alten Reisechecks: Wann haben Sie die letzten ausgestellt?

Die letzten Checks haben wir im Jahr 2009 ausgestellt. Ich denke, wir alle sind froh, dass es heute digitales Geld gibt, das uns in Sachen Convenience, Sicherheit oder Zusatzleistungen so viel mehr bietet als die früheren Checks.

Mit den Karten haben Sie die Checks abgelöst. Daneben haben Sie zuletzt auch den Auslandzahlungsverkehr ausgebaut und positionieren sich als Alternative zu Firmen wie Moneygram. Wie läuft das?

Der internationale Zahlungsverkehr ist ein wichtiger Teil unseres Portfolios und bildet eine dritte Säule neben Prepaid und, was viele nicht wissen, dem Banknotenversand. Wir versenden jährlich etwa 120’000-mal Noten in über achtzig Währungen an Kunden, die neben dem digitalen Geld auf ihrer Karte auch Bargeld für ihre Reisen mitnehmen möchten.

Und die Auslandüberweisungen sind ein Erfolg?

Unser P2P-Zahlungsdienst Send, das heisst Karte-zu-Karte-Zahlungen, wurde 2020 mitten in der Coronavirus-Pandemie eingeführt und hatte daher einige Anlaufschwierigkeiten. Inzwischen entwickelt sich dieser Service aber sehr erfreulich. Wir bieten unterdessen den P2P-Geldversand von unserer Swiss-Bankers-Karte in über dreissig Länder rund um den Globus an. Seit kurzem können unsere Kunden auch Geld an Mastercard-Karten in der Schweiz senden. Das Angebot wird kontinuierlich erweitert und somit immer attraktiver.

Zur Person

Hans-Jörg Widiger ist seit 2017 CEO von Swiss Bankers. Er folgte damals auf Thomas Beck, der nach 27-jähriger Tätigkeit bei Swiss Bankers in den Ruhestand trat.

Widiger war zuerst in der Unternehmensberatung und anschliessend bei der UBS, der Credit Suisse, der Neuen Aargauer Bank und bei Entris Banking tätig. Ab 2009 war er bei Gemalto als Mitglied der Geschäftsleitung für den Geschäftsbereich Banking & Access verantwortlich. 

Es gab zuletzt eine Demokratisierung des Kartengeschäfts. Aus Maestro wurden Debitkarten mit deutlich mehr Leistungsumfang, jedes Fintech hat eine eigene kostenlose Karte im Angebot. Was bedeutet das für Sie? Wie müssen Sie sich anpassen?

Das Umfeld für Payment-Anbieter ist in der Tat sehr anspruchsvoll. Wer sich nicht wandelt, fällt zurück. Für uns bedeutet das, unsere digitalen Kapazitäten weiter zu vertiefen, so wie wir das mit der frühzeitigen Integration als einer der ersten Issuer der Schweiz von Apple Pay und bei der Einführung unseres internationalen P2P-Services Send gezeigt haben. Unsere Strategie umfasst den weiteren Ausbau unserer Partnernetzwerke und die Nutzung unserer regulatorischen Kompetenz im Payment-Umfeld, die aus unserer Bank- und E-Geld-Lizenz resultiert, um weitere innovative und sichere Zahlungslösungen zu entwickeln. 

Und was gibts Neues bei Ihnen?

Wir beenden das Jahr 2023 mit grossartigen Nachrichten für unsere Kunden: Seit dem 6. November 2023 ist Booking.com neuer Marketingpartner von Swiss Bankers. Von diesem breit angelegten Engagement werden unsere Kunden in vielfacher Hinsicht profitieren. Ab sofort steht das komplette Booking.com-Reiseangebot allen Swiss-Bankers-Travel-Kunden mit umfassenden Rabatten von 5 bis 10 Prozent zur Verfügung. Das bedeutet, keine Reise mehr buchen, ohne mit Swiss Bankers zu sparen. Und es kommt noch besser: Die Swiss-Bankers-Rabatte gelten zusätzlich zu allen bereits bestehenden Sonderangeboten von Booking.com. Profitieren können sowohl Kunden mit der CHF-Travel-Karte als auch unsere internationalen Kunden mit der Travel-Karte in Euro und US-Dollar. Wir freuen uns auf die neue Partnerschaft mit einem der grössten Reiseportale in Europa. Und ja, Sie dürfen es gerne weitererzählen.

 

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