Die Führungsspitze der US-Grossbank Goldman Sachs hat einen Plan für die Rückkehr der US-Mitarbeiter in die Büros im nächsten Monat ausgearbeitet. Er fügt sich ein in die Bemühungen der Wall-Street-Banken, mit dem Ausklingen der Pandemie ihre Wolkenkratzer wieder zu füllen.

Die Investmentbank will ihren Mitarbeitern mitteilen, dass sie bis Mitte Juni darauf vorbereitet sein sollten, wieder vom Büro aus zu arbeiten, berichten informierte Personen. Erst letzte Woche verkündete der Chef von JPMorgan, Jamie Dimon, dass er die  Belegschaft ab Anfang Juli im Rotationsverfahren zurückholen will.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Goldman-CEO glaubt an ein Erfolg der Impfkampagne

Wie Dimon setzt der CEO von Goldman, David Solomon, auf den Erfolg der Impfkampagne, um die vor der Pandemie geltenden Routinen in der Branche wieder herzustellen. Grossteile der Belegschaft hatten bis zu 14 Monate lang von zuhause aus gearbeitet.

Das Vorpreschen des Duos könnte auch andere Firmen im Finanzsektor und darüber hinaus unter Handlungsdruck setzen.

In New York, der Heimat der beiden Bankengiganten, wird geplant, das öffentliche Leben in zwei Wochen vollständig wiederherzustellen. So sollen Sportstätten, Fitnessstudios, Geschäfte, Restaurants und Coiffeursalons öffnen und der ganztägige U-Bahn-Betrieb wieder anlaufen. Auch in den benachbarten Bundesstaaten New Jersey und Connecticut werden die meisten Einschränkungen im Mai aufgehoben.

Die USA sind weiter als andere Länder

Es ist unwahrscheinlich, dass das Goldman-Management in anderen Ländern einem ähnlichen Zeitplan folgen wird, da die Pandemie über den Globus hinweg einen ungleichmässigen Verlauf nimmt. Das gilt insbesondere für die grosse Niederlassung des Unternehmens in Indien, dem Land, das derzeit mit einem der schwersten Coronavirus-Ausbrüche der Welt kämpft.

Auch andere Grossbanken planen bereits die Rückkehr in die Büros: Der Fondsmanager Vanguard wird zahlreichen Beschäftigten erlauben, Montags und Freitags von zuhause zu arbeiten, teilte er am Dienstag mit. Der norwegische Staatsfonds sagte am Montag, er werde seine Mitarbeiter auch nach dem Ende der Pandemie einige Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten lassen.

Die Deutsche Bank arbeitet an Plänen, bis zu drei Tage pro Woche Homeoffice zu erlauben. Die UBS wiederum will künftig einen Drittel des Personals vom Homeoffice aus arbeiten lassen.

(bloomberg/mbü/gku)