Wenn in den nächsten Monaten die Wirkungen von Konjunkturpaketen und Hilfsmassnahmen aller Art langsam nachlassen, wird vielen Firmen nur ein Weg bleiben, um die weggebrochenen Erträge aufzufangen: eine massive Reduktion der Personalkosten. Die Hotelgruppe Astoria, Weight Watchers Schweiz oder Chocolatier Läderach haben in den letzten Wochen bereits grössere Entlassungsrunden angekündigt. Die nächste Branche wird wohl der flugnahe Sektor sein. Gespräche über Stellenkürzungen bei Gategroup oder den Dienstleistern Swissport und SR-Technics laufen. Und so könnte einer Branche nach der anderen der Entlassungshammer drohen. Der Verband Swissmem etwa sieht in der Schweizer Maschinenindustrie 20'000 Stellen gefährdet.

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Auf Chefs kommt damit nach der Sommerpause eine äusserst unangenehme Aufgabe zu. Selbst in bisherigen Boombranchen dürften Vorgesetzte erstmals Entlassungen aussprechen müssen. Und gerade in diesen Firmen fehlt oft das, was bei Kündigungswellen entscheidend ist: eine gute Trennungskultur. Diese ist Teil der Unternehmenskultur und muss von den Verantwortlichkeiten in allen Aspekten in guten Zeiten geklärt werden, wie der Coach Daniel Nordmann und die Psychologin Claudia Beutter in ihrem sehr lesenswerten Kapitel «Trennungsprozesse gestalten» im Handbuch «Angewandte Psychologie für Führungskräfte» schreiben.

Stefan Mair
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