Ein lockerer Umgang mit der Zuteilung von Schreibtischen am Arbeitsplatz stellt ein Risiko für den Markt für Bürogebäude dar. Das teilten die Analysten von Morgan Stanley mit. «Zusammen mit der Arbeit von zu Hause aus ist Desk Sharing einer der strukturell schädlichsten Gegenwinde für den Büromarkt», schreiben Sebastian Isola und seine Kollegen in einer Mitteilung an Kunden. 

«Sollte sich die Desk-Sharing-Methode auf breiter Front durchsetzen, würde der geringere Flächenbedarf wahrscheinlich erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage nach Büroräumlichkeiten haben», so Isola.

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Hybride Arbeitsmodelle bedrohen Büroimmobilienmarkt

Der Immobiliensektor hat in diesem Jahr unter dem Anstieg der Zinssätze gelitten, während Unternehmen aus dem Bereich Gewerbe- und Büroimmobilien mit der Verlagerung zu hybriden Arbeitsmodellen zu kämpfen haben.

Desk Sharing – die Nutzung flexibler Arbeitsbereiche, die nicht bestimmten Mitarbeitenden zugewiesen sind – scheint laut einer von der Bank durchgeführten Umfrage in Grossbritannien am weitesten verbreitet zu sein. Von den britischen Befragten gaben 30 Prozent an, dass dies nach der Pandemie eingeführt wurde. Während es in Deutschland und Frankreich nur 20 Prozent und in den USA nur 13 Prozent waren, so die Bank. 

Allerdings deuten die Umfragedaten darauf hin, dass Desk Sharing sich in England schon vor der Pandemie an grosser Beliebtheit erfreute, fügten die Analysten hinzu. In der Schweiz sank 2022 die wöchentliche Auslastung der Büroplätze von 60-70 Prozent vor der Pandemie auf durchschnittlich 10-15 Prozent die Woche.

Morgan Stanley setzt auf Immobilienaktien aus Grossbritannien

Obwohl gerade in Grossbritannien Homeoffice und Desk Sharing sehr beliebt sind, bevorzugt die Bank nach wie vor auf London fokussierte Büroaktien. Das Stadtgebiet berge enormes Potential mit vielen Vorzügen für Kundinnen und Kunden. Morgan Stanley belässt 
daher eine übergewichtige Einstufung der Aktien der Immoilien- und Entwicklungsunternehmen Derwent London, Great Portland Estates und British Land.

Alle drei Aktien haben in diesem Jahr zweistellige prozentuale Rückgänge erlitten, da höhere Zinssätze die Besorgnis über die Kosten des Schuldendienstes und die Bewertungen der Vermögenswerte schüren.

(bloomberg/rul)