Die Kaderlöhne in der Schweiz sind hoch, aber sie steigen fast nicht mehr. Während bis 2011 noch Lohnsprünge von etwa 3 Prozent jährlich üblich waren, sanken die Steigerungsraten seitdem kontinuierlich, zuerst auf 2, dann auf 1 und in diesem Jahr auf 0,2 bis 0,4 Prozent. Das ergab die Analyse von 15 000 Löhnen in Schweizer Chefetagen durch die «Handelszeitung» und die Beratungsfirma Kienbaum.

Nun ist es keine grosse Überraschung, dass die Corona-Pandemie die Schweizer Cheflöhne nicht abheben liess und die Anstiege auf ein Rekordtief fallen. Auffällig ist jedoch, dass es keine deutlicheren Lohnkürzungen gibt. Aber offenbar wollten die Firmen ihren Führungskräften nicht wehtun – und vor allem nicht deren Absprung riskieren.

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Die Kienbaum-Analysten weisen in dem Zusammenhang darauf hin, dass viele Unternehmen über Vergütungssysteme verfügen, bei welchen die Ausschüttung der variablen Vergütung zumindest teilweise an Unternehmensziele geknüpft ist.

 

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Das heisst, dass fast niemand im Krisenjahr 2020 dazu verpflichtet gewesen wäre, variable Vergütungen auszuschütten (Software, Pharma und Co. ausgenommen). Viele der analysierten Firmen übersteuerten jedoch aus Angst vor Fluktuation den festgelegten Mechanismus und zahlten trotzdem Boni aus. Das sind gute Nachrichten für Fachkräfte, die führen können: Ihr Preis ist auch 2020 stabil geblieben.

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Stefan Mair
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