Die Nachricht hat Wellen ausgelöst im amerikanischen Militärmarkt und in der Techszene; sogar das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» berichtete ausführlich: Das US-Verteidigungsministerium hat den Softwarestandard definiert, auf dem alle kleinen Aufklärungsdrohnen der US Army zukünftig beruhen müssen – und dafür die Plattform PX4 des Zürcher Start-ups Auterion gewählt (das Unternehmen schliesst bewaffnete Anwendungen aus).

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«Das ist der Moment des Durchbruchs unserer Softwareplattform», freut sich Co-Gründer und CEO Lorenz Meier. Wobei er ein bisschen tiefstapelt. Bereits laufen rund 75  Prozent der weltweiten Flugroboter auf der Open-Source-Software: Was Android für Smartphones ist, ist PX4 für Drohnen.

Auterion hat das Monopol

Doch der Entscheid ist ein Ritterschlag für Meier, Co-Gründer Kevin Sartori und die 60 Mitarbeitenden: «Jetzt haben die Drohnenhersteller Investitionssicherheit», sagt Meier. Und Auterion das Monopol – an ihrer Software kommt kein Anbieter selbstfliegender Späh-, Transport- und Waffensysteme für die US Army mehr vorbei.

Vier Millionen Franken Umsatz bringt Auterion der Vertrag mit dem Pentagon direkt. Viel bedeutender sind freilich die nun zu erwartenden Softwareumsätze mit den Drohnenherstellern: «Wir rechnen mit Dutzenden Millionen Franken Umsatzsteigerung über die nächsten 24 Monate», so Meier.

Nach dem Abschluss mit der Army ist Auterion nun im Gespräch mit dem Marine Corps: «Das wäre der nächste logische Schritt», sagt Meier. Dann sollen US-Bundespolizei und -grenzschutz folgen.

Mit 100 Millionen Franken bewertet

Zwei Finanzierungsrunden hat Auterion bereits hinter sich, bei der letzten wurde sie mit 100 Millionen Franken bewertet. Nächstes Jahr soll eine weitere Runde folgen: Auf Basis einer mindestens doppelt so hohen Bewertung will Auterion zwischen 30 und 80 Millionen Franken holen. «In den nächsten Jahren wollen wir in die Nähe des Unicorn-Status kommen», sagt Meier.

Er hofft in Zeiten steigender Spannungen zwischen China und den USA dabei besonders auf europäische Investoren: «Es wäre schön, wenn Mitteleuropa seinen Teil beitragen könnte zur digitalen Souveränität des Westens in Zeiten der neuen geostrategischen Herausforderungen», sagt er. 

Dies ist ein BILANZ-Artikel

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