Bezüglich Fitness ist der Stress enorm: Der Kollege, der seinen Schrittzähler am Handgelenk trägt, fragt gerne: «Und? Hast du heute schon 10 000 Schritte erreicht?» Nein, habe ich natürlich nicht. Und nein, ich nehme morgens und abends auch nicht die Treppe statt den Aufzug - nur um Extraschritte zu verbuchen. Und trotzdem fühle ich mich schlecht. Manchmal ertappe ich mich, wie ich in meinen Körper hineinhöre. Es klingt paranoid, aber vor lauter Schuldgefühlen, mich zu selten zu bewegen, glaube ich spüren zu können, wie ich stetig verfette.

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Fast hätte ich also einen dieser Schrittzähler gekauft. Nun habe ich aber erfahren: Schrittezählen ist total out! Das behauptet zumindest die Firma, die den Fitnesstracker Mio Slice anbietet. Es gehe nicht um Schritte, sondern vor allem um den Herzschlag! Mio Slice ermittelt die «Personal Activity Intelligence» (PAI) des Nutzers, basierend unter anderem auf Puls, Schlaf, Alter und Geschlecht. Das Ziel: ein ständiger PAI-Wert über 100. So liesse sich das Leben um zehn Jahre verlängern!

Klingt super, oder? Das Problem: Der PAI basiert auf einer Sieben-Tage-Messung. Für eine PAI von 100 muss ich in dieser Zeit ständig aktiv sein, ein fauler Sofatag liegt nicht drin. Also muss ich in Zukunft wohl doch noch die Treppe nehmen, um meinen Puls zu fordern. Morgens und abends. Und zwischendrin natürlich auch.

Tim Höfinghoff
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