Die Business-Idee
Das Smart Home als Teil des Internet der Dinge ist zwar in aller Munde, hat aber noch nicht wirklich den Durchbruch geschafft. Es gibt zwar unzählige intelligente Geräte mit eingebetteter Elektronik. Doch es fehlen einheitliche Standards für die Steuerungsplattformen und die Signalübertragung, damit die smarten Dinge auch miteinander kommunizieren können. Leider aber redet der kluge Kühlschrank meistens anders als der Fernseher.  Das Startup NEEO will diesen babylonischen Zustand beenden. Es hat eine Fernbedienung entwickelt, die alle Geräte versteht und zwischen den verschiedenen Home-Automation-Standards vermittelt. Alles im Haushalt, von der Alarmanlage bis zum Roboter-Staubsauger, lässt sich so zentral und bequem steuern. «Unsere Fernbedienung kommt mittlerweile mit über 50 000 Endgeräten klar», erklärt Raphael Oberholzer, CEO von NEEO. Besucher der weltgrössten Konsumelektronikmesse CES konnten das Gadget im Januar 2016 in Las Vegas erstmals testen.

Die Gründer
Auf die Geschäftsidee mit der Smart-Home-Fernbedienung kam Raphael  Oberholzer, als er als Elektroniker bei Home-Automation-Firmen arbeitete. Er begann, eine Datenbank aufzubauen, in der er Informationen über Tausende Geräte speicherte. Dann kontaktierte er seinen ehemaligen Schulkollegen Oliver Studer, einen erfahrenen Creative Director und  Webdesigner. Zusammen hoben sie im April 2014 NEEO aus der Taufe. Neben der schweizerischen Aktiengesellschaft gibt es inzwischen auch eine amerikanische Tochtergesellschaft  im kalifornischen Cupertino. Mit an Bord bei NEEO ist Paul M. Loeffler, der 25 Jahre bei verschiedenen Firmen im Silicon Valley im Marketing und Verkauf tätig war. Er ist nun für die Geschäftsentwicklung des Startups zuständig, derweil Studer verantwortlicher CTO ist. An der amerikanischen Westküste erfolgen Design, Marketing, Verkauf und Kundensupport, in der Schweiz das Software-Engineering.

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Der Markt
Laut Marktforschern dürften sich die weltweiten Umsätze mit Geräten und Systemen für Smart Homes in den nächsten fünf Jahren von 100 auf 500 Milliarden Dollar verfünffachen. Zwar dürfte auf Gadgets wie etwa Fernbedienungen nur ein Bruchteil dieses Kuchens entfallen. Doch davon möchte NEEO ein schönes Stück ergattern. «Es gibt natürlich Konkurrenten», räumt Oberholzer ein. Die heftigsten Mitbewerber sind nicht die bekannten Branchenriesen, sondern amerikanische Startups. Wenn es gilt, alle Geräte der grossen Hersteller zu vernetzen, schlägt offenbar die Stunde der unabhängigen Kleinen. Zumindest einige Aufmerksamkeit hat NEEO bereits erregt: Das Kickstarter-Video über die Fernbedienung haben sich schon über eine halbe Million Menschen angeschaut.

Das Kapital
Das Startkapital sammelte NEEO im Januar 2015 auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Das Ziel von 50 000 Franken war innerhalb von drei Stunden erreicht. Nach 30 Tagen, als die Aktion abgeschlossen wurde, lagen mehr als 1,5 Millionen Dollar auf dem Konto. «Es ist die erfolgreichste Crowdfunding-Kampagne in der Schweiz», sagt Oberholzer. Weitere Millionen erbrachte eine Finanzierungsrunde mit privaten Investoren in den USA und in der Schweiz. Nun benötigt NEEO noch mehr Geld, um die Produktion zu beschleunigen. Geplant ist eine sogenannte A-Finanzierungsrunde, bei welcher der Kreis der Investoren weiter geöffnet wird.  Hardware für einen Massenmarkt zu produzieren, ist für ein Startup eine riesige finanzielle Herausforderung», sagt Oberholzer.
«Unsere Fernbedienung kommt mittlerweile