CEO Ariste Baumberger, Verwaltungsratspräsident Stefan Honegger und Matthias Peter, Leiter Business Development, geben Einblicke.

Vergleichen wir die Honegger AG 1948 und 2023 – ist heute noch etwas gleich wie zu Gründerzeiten?

Stefan Honegger: Ja, unser Unternehmen ist noch immer zu 100 Prozent in Familienbesitz und stellt nicht nur die Arbeit, sondern auch den Menschen ins Zentrum. Unser Erfolgsrezept ist, dass wir konsequent Neues wagen, um den Zeichen der Zeit zu entsprechen. Damit haben wir uns vom kompakten Gewerbebetrieb zum Grossunternehmen mit 6500 Mitarbeitenden entwickelt – und damit antworten wir heute auf die sich stetig verändernden Kundenanforderungen.

Digitalisierung ist für alle Unternehmen relevant. Wie heben Sie sich von der Konkurrenz ab?

Ariste Baumberger: Wir haben unseren Führungsanspruch direkt in unserer Vision verankert: «Wir sind der digitale Schweizer Gebäudedienstleister.» Entsprechend investieren wir für unsere Verhältnisse sehr grosse Summen in die Entwicklung neuer system- und datenbasierter Prozesse, um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.

Matthias Peter: Ein Begriff der Stunde lautet Smart Cleaning: Damit können wir unseren Kunden flexible Leistungen anbieten, die sich an der effektiven Auslastung der Räume orientieren. Das ist gerade in Zeiten von Homeoffice und Desk Sharing interessant, denn so gewährleisten wir, dass nur dort gereinigt wird, wo es auch tatsächlich nötig und gewünscht ist. Die Folge davon sind weniger Aufwände – und weniger Kosten.

Ariste Baumberger: 2023 haben wir einige Meilensteine erreicht: Bei unserem neuen Kunden PureGym, einem Fitness-Anbieter mit 50 Clubs in der Deutsch- und Westschweiz, setzen wir erstmals von Beginn weg flächendeckend auf Smart Cleaning. Im Stadion des Handballclubs BSV Bern haben die Besuchenden die Möglichkeit, die Sauberkeit zu bewerten. Dank digitaler Tools können wir auf negative Rückmeldungen on demand reagieren und für lückenlose Sauberkeit sorgen. Der Bedarf auf Kundenseite ist sehr gross, daher etablieren wir Smart Cleaning laufend in bestehenden und neuen Mandaten.

Smart Cleaning ermöglicht eine bedarfsorientierte Reinigung genau dort, wo sie nötig ist.

Smart Cleaning ermöglicht eine bedarfsorientierte Reinigung genau dort, wo sie nötig ist.

Quelle: ZVG
Neben Smart Cleaning setzen Sie auch auf CAFM, das so genannte Computer-Aided Facility Management. Wo liegen da die Vorteile?

Matthias Peter: CAFM ist die Grundlage für ein modernes Life-Cycle-Management. Spezifische Kundenportale ermöglichen es, eine fortlaufende Dokumentation mit Zeitstempel für jedes Ereignis zu erstellen und somit Kundenanliegen direkt in Aufträge zu überführen, die wir unseren Mitarbeitenden entsprechend ihrer Kompetenzen zuweisen. Dank dieser breit abgestützten Datenlage fallen Reportings umfassender und transparenter aus. Zudem lesen wir sensorbasierte Daten von technischen Anlagen ein, welche in unserer Alarmzentrale rund um die Uhr bearbeitet werden. So können wir im Störungsfall schnell reagieren und gewährleisten, dass der Nutzer einen Fehler nicht selber melden muss und eine allfällige Beeinträchtigung der Aufenthaltsqualität so kurz wie möglich ausfällt.

Stefan Honegger: 2023 haben wir einen bedeutenden und hoch komplexen Auftrag der Logistikbasis der Armee gewonnen, bei dem wir von Anfang an auf digitalisierte Prozesse setzen. Damit beschleunigen wir die Entwicklung unseres Unternehmens hin zum digitalen Schweizer Gebäudedienstleister massgeblich.

Welche Rolle nehmen die Mitarbeitenden bei diesem Prozess ein?

Stefan Honegger: Um für die digitale Zukunft optimal aufgestellt zu sein, benötigt es definitiv einiges mehr als smarte Tools. Wie eingangs erwähnt, sind uns die Mitarbeitenden sehr wichtig und entsprechend auch in diesem aktuellen Wandel der zentrale Faktor. Nicht nur wir als Unternehmen, sondern auch unsere Belegschaft muss – und wird – bereit sein für die Anforderungen der Zukunft.

Matthias Peter: Gezielte Massnahmen der Unternehmensentwicklung helfen uns, die Kompetenzen aller involvierten Mitarbeitenden bestmöglich zu stärken. Wir schaffen neue Schlüsselfunktionen, dank derer wir zum Beispiel die Rolle unserer Kundenverantwortlichen dahingehend optimieren, dass sich diese noch besser auf die Kundenanforderungen und die Leistung der Mitarbeitenden vor Ort fokussieren können. Aktuell befinden sich bei uns rund 120 Mitarbeitende in einem aktiven Prozess der Transformation.

Was haben Sie mit der WashTec AG konkret vor?

Stefan Honegger: Wir sehen uns als Unternehmen stark in der Pflicht, einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten, denn die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar. Mit der WashTec AG unterstützen wir unsere Kunden massgeblich beim Erreichen ihrer Umweltziele und erhöhen gleichzeitig unsere Zuschlagschancen bei Ausschreibungen, da umweltbezogene Zuschlagskriterien in Zukunft ein immer grösseres Gewicht erhalten. Aktuell waschen wir in Niederbipp unsere rund 900 Tonnen Reinigungstextilien pro Jahr und ab 2024 werden wir auch solche externer Grosskunden verarbeiten. Die WashTec AG ist dazu verkehrsgünstig optimal angesiedelt.

Matthias Peter: Als digitaler Gebäudedienstleister der Schweiz setzen wir natürlich auch bei der WashTec AG für ein optimales Life-Cycle- und Energiemanagement auf intelligente Technik. Wir überwachen den Energieverbrauch permanent und erkennen beispielsweise auch Störungen im Systembetrieb der Wäscherei. Das alles kommt der Umweltbilanz unserer Kunden zugute – und natürlich unserer eigenen. Denn Nachhaltigkeit ist für uns kein Label, sondern Alltag.

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