Martin Auger

Eine grüne Welle, die aus der Kälte kam, berauscht die Anleger. Nachdem Uruguay sowie eine Reihe von US-Bundesstaaten den Gebrauch von Marihuana zu anderen als medizinischen Zwecken legalisiert haben, sind im Juli 2018 auch in Kanada die Schranken gefallen – ein Jahrhundert nach dem Verbot. Ein Entscheid, der Wellen schlug und das Land auf Rang eins unter den Produzenten von legalem Marihuana katapultierte. Laut Martin Landy, Analyst bei GMP Securities in Montreal, befinden sich «acht der zehn weltweit grössten Anbauunternehmen in Kanada. Inzwischen haben sie einen grossen Vorsprung vor ihren internationalen Konkurrenten.» Die drei grössten unter ihnen sind Canopy Growth, HEXO und Aurora.


Diese drei kanadischen Unternehmen dominieren die Branche und beschränken sich dabei nicht auf den einheimischen Markt. Aurora und Canopy Growth exportieren beispielsweise ihre Produkte in alle Länder, in denen Cannabis legal ist. Im Mai 2017 gab Aurora die Übernahme des deutschen Vertriebs Pedanios bekannt. Canopy Growth dagegen exportiert seine Produkte seit 2016 auch nach Brasilien. Andere Länder wie Australien, Südafrika, Spanien, Polen oder Dänemark werden entweder bereits von Kanada aus versorgt oder gehören zu den Zielmärkten. Geschäftlich sind die Aussichten somit rosig.
 

200 Milliarden Dollar im Jahr 2025

Eine im Januar 2018 veröffentlichte Studie der auf Cannabis spezialisierten Gruppe Arcview geht davon aus, dass der Vertrieb von Cannabis in den US-Bundesstaaten, in denen dies bereits legal ist, im Jahr 2021 einen Umsatz von USD 40 Milliarden generieren dürfte. Im Jahr 2017 waren es USD 16 Milliarden. Weltweit gehört die Cannabis-Industrie zu den grössten Wachstumsbranchen: Schätzungen zufolge dürfte der Umsatz im Jahr 2030 USD 75 Milliarden erreichen. Andere Schätzungen beziffern den Umsatz bereits für das Jahr 2025 mit USD 100 bis 200 Milliarden. Der Wirtschaftsprüfer Deloitte geht in einer Studie aus dem Jahr 2016 davon aus, dass der kanadische Markt für reines Marihuana alleine nach der Legalisierung über USD 6 Milliarden Umsatz generieren dürfte. Die Erträge aus dem Vertrieb von medizinischem Marihuana wurden hierbei noch nicht einmal berücksichtigt.


Cannabis dürfte sich somit in den nächsten Jahren zu einem äusserst lukrativen Marktsegment entwickeln. «Der Aufschwung verläuft rasant – und zwar weltweit. Hier tut sich ein ganz neuer Markt auf, der mit Sicherheit für Anleger interessant sein dürfte», so Christian Ben Lakhdar Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lille 2. und Autor des Buches De l'intérêt de sortir le cannabis des réseaux criminels (Über die Vorteile einer Entkriminalisierung von Cannabis) weiter. Dies genügte, um die kleine Welt des grünen Goldes aufzuwühlen und die Anzahl der Transaktionen deutlich zu steigern. Im Oktober 2018 verzeichnete die Börse in Toronto rekordhohe Börsenkapitalisierungen. So wurde beispielsweise Canopy Growth mit CAD 16 Milliarden bzw. umgerechnet CHF 12,2 Milliarden bewertet.

Vorsicht, Spekulationsblase!

Zu schön, um wahr zu sein? «Unter den Anlegern herrscht eine enorme Begeisterung», führt Christian Ben Lakhdar, Professor für Wirtschaft an der Universität Lille 2. aus, «aber wenn eine Aktie in einem einzigen Monat um 30 oder gar 50 % zulegt, sollte man sehr vorsichtig vorgehen.» Einige Analysten gehen davon aus, dass sich im Cannabismarkt derzeit eine Spekulationsblase entwickelt. Und wehe, wenn diese Blase platzt! «Es handelt sich um eine neue, dynamische und blühende Branche mit langfristigen Aussichten. Es ist aber kein Jahrhundertmarkt, wie es Erdöl einmal war», erläutert Christian Ben Lakhdar «Ausserdem birgt dieser Markt durchaus Risiken für Anleger.»


Der Cannabisrausch hat auch die Schweiz ergriffen: Das Parlament befasst sich derzeit mit einer Flexibilisierung der Vorschriften für den medizinischen und anderweitigen Gebrauch von Cannabis. Im April 2018 hat die Westschweizer Bank Swissquote als Vorreiter ein Anlageinstrument für diesen Markt lanciert: das Swissquote Cannabis Portfolio. Dieses Zertifikat ist das erste seiner Art in Europa; es lässt sich an der Schweizer Börse handeln. Portfolio-Anleger investieren in eine Reihe von Unternehmen, die sich mit Marihuana befassen. 
 

Branchenspezifische Unsicherheiten

Das auf USD lautende Zertifikat erlebt einen triumphalen Markteintritt mit «über 49 % Kurssteigerung in den ersten sechs Monaten», wie Arnaud Masset, Senior Market Strategist bei Swissquote, erläutert. «Seitdem hat sich die Performance des Zertifikats seit seiner Auflegung im April 2018 bei rund +17 % eingependelt. Wir haben es hier mit einer besonderen Phase zu tun. Wie in jedem noch unreifen Markt läuft die Spekulation auf Hochtouren, da die Grösse des Marktes sich nicht eindeutig ermessen lässt und keine gesicherten Aussagen über die zukünftigen Erträge und Gewinne vorliegen.» Masset weiter: «Mit der Konsolidierung des Marktes dürften die Marktführer feststehen. Die Volatilität sollte langsam zurückgehen», wenn die Diskussionen über die Cannabislegalisierung Fortschritte machen. In ärztlichen und wissenschaftlichen Kreisen findet das medizinische Potenzial von Marihuana zunehmend Anerkennung. Dies dürfte für die Cannabisindustrie nur förderlich sein.


Trotz der Euphorie im Jahr 2018 handelt es sich nach wie vor um einen Markt mit vielen Unbekannten, da die Legalisierung von Marihuana nach wie vor einige Probleme aufwirft. Daher lassen sich die Grösse und der Wert der Branche und ihrer Neuentwicklungen im Pharma-, Kosmetik- oder Tabakfirmenbereich auf lange Sicht kaum abschätzen. Christian Ben Lakhdar ist der Ansicht, dass Cannabis mit Sicherheit legalisiert werden dürfte. «Dies ist eine Basisbewegung, die zudem auch steuerlich einiges einbringen dürfte», so seine Abschlussbemerkung.
 

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Mehr über das Swissquote Cannabis Portfolio

Das an der Schweizer Börse (SIX) gehandelte Zertifikat von Swissquote verschafft Ihnen Zugang zum Cannabismarkt, ohne dabei Expertenwissen auf dem Gebiet vorauszusetzen. Denn das diversifizierte Portfolio beinhaltet ausschliesslich börsenkotierte Akteure der Cannabisindustrie mit hohem Renditepotenzial.


Das Zertifikat, ausgestellt von Leonteq Securities AG, wird von einem Algorithmus verwaltet. Anhand quantitativer und qualitativer Filter ermittelt dieser die vielversprechendsten Unternehmen. An den Swiss Derivative Awards gewann es vor Kurzem den Preis «Bestes Aktienprodukt».
 

Die Vorteile des Cannabis-Zertifikats
• Breite Streuung 
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Profil der ausgewählten Firmen
• Marktkapitalisierung von mindestens 50 Mio. Dollar 
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