«Ein wichtiger Grund für die Renaissance der soliden Dividendenstrategie ist in der Börsenbaisse der letzten drei Jahre zu suchen», lautete die Einschätzung. Zuvor hatte es einen Höhenflug des Technologiesektors, eine scharfe Börsenbaisse, dann angehobene und später wieder abgesenkte Leitzinsen der Notenbanken gegeben. Klingt wie 2024?
Tatsächlich kommt diese Passage aus der «Bilanz» von 2003: Vor der Finanzkrise waren hohe Zinsen normal. Hinzu kamen seinerzeit gestiegene Rohstoffpreise, weil sich China der Weltwirtschaft öffnete. Und auch geopolitische Unsicherheiten gab es damals – Russland stellte als Folge der «Orangen Revolution» der Ukraine die Gasversorgung ab.
Diese Mischung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ähnelt in einigen Punkten der heutigen Situation. Das gilt auch für die Börsen und Finanzmärkte. Verunsicherten Anlegerinnen und Anlegern standen 2003 ein halbes Dutzend Anlagestrategien zur Verfügung. Im Nachhinein weiss man, welche sich bewährt hatten: Es war der Fokus auf Dividendentitel, das Verfolgen von Obligationen-basierten Income-Strategien sowie der Kauf von robusten, regelmässig Gewinne erwirtschaftenden Qualitätswerten. Welche Erkenntnisse aus der Vergangenheit lassen sich auf die Gegenwart übertragen, wenn Anlegerinnen und Anleger die Ertragskraft ihrer Portfolios in einem dynamische Umfeld verteidigen möchten - selbst wenn diese Beobachtungen aus der Vergangenheit kein Garant für den zukünftigen Erfolg darstellen?
Der wichtige langfristige Unterschied
Historische Daten zeigen: Dividenden spielen langfristig eine wichtige Rolle bei der Wertentwicklung von Aktien. Bei aller Unschärfe ist das beim langfristigen Vergleich des SMI- und des SPI-Index an der Schweizer Börse nachvollziehbar. Der SMI berücksichtigt die Dividenden nicht und umfasst nur die hochkapitalisierten Werte. Der breite SPI dagegen basiert auf vollständig reinvestierten Dividenden. Wer seit Anfang 2004 dabei war, hat – gemessen am SMI – den Wert seines Depots gut verdoppelt. Wer die Dividenden dagegen gemäss SPI-Prinzip beständig reinvestierte, liegt heute mit rund 270 Prozent im Plus und hat damit auch einiges für die Resilienz seines Portfolios getan. Denn der stabile Dividendenzufluss stabilisiert die schwankenden Aktienkurse.
Doch das ist eine starke Verkürzung der Dividendenstrategie. Denn einerseits ist es schwierig, den «gesamten Markt» wie beim SPI zu «kaufen». Man müsste das Geld hinsichtlich der Marktkapitalisierung gewichtet in über 200 Firmen investieren und ständig – und teuer – anpassen. Selbst grosse institutionelle Investoren machen das kaum, sie arbeiten fast alle mit «Abkürzungen». Und andererseits sind nicht alle Firmen konstante Dividendenzahler. Wenn es bei zyklischen Unternehmen schlecht läuft, werden die Gewinnausschüttungen gekürzt oder sie fallen ganz aus. Deshalb lohnt es sich, hier wählerisch zu sein und lediglich die Unternehmen zu berücksichtigen, die in den vergangenen Jahren jeweils stabil Dividenden ausbezahlt haben. Man kann sie auch «Dividendenaristokraten» nennen.
Einiges spricht für eine Wiederholung der Story
Was spricht dafür, dass die Dividendenstory - ähnlich wie nach 2004 – weitergehen könnte, obwohl es diesmal auch ganz anders kommen könnte? Wie vor 20 Jahren dürften die Zinssätze laut unseren Analysten ihren Höhepunkt erreicht haben und es sind weitere Absenkungen in Sicht, nachdem die Schweizerische Nationalbank bereits einen ersten Schritt unternommen hat. «Altbewährt» ist das neue «Neu»: Der Markt hat sich bereits auf die Situation eingestellt, wonach die Zinsen nicht mehr in den negativen Bereich zurückfallen werden. Die Renditen bei den Obligationen gehen ebenfalls zurück – für Investoren, die auf regelmässige Erträge angewiesen sind, ist das ein wichtiges Detail. Und die Dividendenauszahlungen steuern auf einen neuen Höchstwert zu. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die gesamte Ausschüttungssumme der SPI-Unternehmen gemäss Berechnungen unserer Analysten um 2,5 Prozent steigen.
Hiervon entfällt ein überproportionaler Teil auf die genannten «Dividendenaristokraten». Diese geben nicht nur verlässlich einen soliden Teil ihrer Gewinne via Dividenden an die Aktionäre weiter. Diese Firmen beabsichtigen auch, die Ausschüttungen in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen, weil sie über ein robustes Geschäftsmodell verfügen, hohe Barerträge generieren und generell widerstandsfähig gegenüber den Schwankungen an Märkten und der Konjunktur sind.
Die besten «Dividendenaristokraten» finden
Direkte Gewinnauszahlungen erfolgen über die Dividenden. Die Analysten der Bank Vontobel haben 16 attraktive Schweizer Dividendenaristokraten gefunden. Neben den «Klassikern» aus konjunkturresistenten Branchen wie Nahrungsmittel und Pharma sind auch ausgewählte Finanzdienstleister vertreten. Auch einzelne Technologiefirmen und damit Vertreter einer Branche, die eigentlich selten mehr als nur eine symbolische Dividende auszahlt, weil hier die Gewinne bevorzugt in das weitere Wachstum investiert werden, geben ebenfalls einen Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre weiter. Und noch einige weitere Schweizer Firmen aus der Bauzulieferer-Branche sowie Outsourcing-Dienstleistungen haben High-Tech-Charakter.
Stabile, tendenziell steigende Dividenden sind das gemeinsame Merkmal dieser Unternehmen. Plötzliche Ausreisser bei der Dividendenrendite sind ein Warnsignal – sie können auf aktuelle Schwierigkeiten bei einer Firma hinweisen. «Wichtigster Teil bei der Dividenden-Picking-Strategie ist denn auch, dass man sich nicht verführen lässt von vermeintlich fabelhaften Renditen», lautete 2003 das Fazit. Es spricht einiges dafür, dass sich das Szenario wiederholt.
Richtig in «Dividendenaristokraten» investieren
Wer sich für erstklassige Dividendenwerte interessiert, sollte den Rat von Investmentexperten suchen. Der Zeitfaktor ist hier wichtig – und deshalb sollten nur die besten Aktien in die engere Auswahl gezogen werden. Vontobel hält die Möglichkeiten bereit, solche Titel einzeln oder in Form von Anlageprodukten in unterschiedlichen Varianten und mit unterschiedlichen Risikoprofilen zu kaufen. Um mehr zu diesem Thema zu erfahren, kontaktieren Sie die Experten für ein unverbindliches Gespräch.
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