Absturzgefahr für die Börse: Vorsicht vor den US-Inflationszahlen

Am Valentinstag, also am Dienstag, 14. Februar, könnte die Anlegerinnen und Anleger Ungemach erwarten. Dann werden neue US-Inflationszahlen präsentiert. Sie dürften für die Aktienmärkte nichts Gutes verheissen, sondern eine Erhöhung der Inflation im Vergleich zum Dezember. Eine Negativüberraschung würde die Aktienkurse fallen lassen. Denn viele Privatinvestierende, aber auch andere wichtige Akteursgruppen, sind nicht auf einen erneuten Anstieg der Inflation vorbereitet. Diese haben sie als Risiko praktisch abgeschrieben. Das könnte sich als Fehler erweisen. Weniger optimistisch scheinen die Anleihenmärkte. Denn die dortigen Preisentwicklungen deuten darauf hin, dass die Bondinvestoren vermehrt mit einem Wiederaufflammen der Inflationsglut rechnen. Wenn das passiert, werden die Aktieninvestoren und -investorinnen auf dem falschen Fuss erwischt. Die US-Inflationszahlen von morgen könnten deswegen der entscheidende Faktor sein, der einen deutlichen Rückschlag an der Börse einleitet. Folglich haben die Aktienmärkte ein sehr ungünstiges kurz- und mittelfristiges Risikoprofil, wenn man auf weiter steigende Kurse setzen will. In den vergangenen Jahren hat eine Gruppe von Akteuren und Akteurinnen an Bedeutung gewonnen, die als CTA (Commodity Trading Advisors) bezeichnet werden. Sie sind in der Regel Trendfolger. Das heisst, sie setzen auf steigende Kurse, wenn die Börsen schon gestiegen sind, und auf fallende, wenn sie schon gefallen sind. Dabei pumpen sie in kurzer Zeit enorme Geldmengen in die Aktienmärkte oder ziehen diese wieder aus Aktien ab. Damit verstärken sie kurzfristige Kursbewegungen. Mit dem Boom an den Börsen in den ersten Wochen dieses Jahres haben die CTA immer mehr Geld auf weiter steigende Kurse gesetzt, und im Moment sind sie praktisch voll investiert. Als Käuferinnen und Käufer, die weitere Kurssteigerungen auslösen, fallen sie daher aus. Viele andere wichtige Investorengruppen haben ihre Positionierung im Januar abgeschlossen und werden damit ebenfalls kaum entscheidend zu weiteren Kurssteigerungen beitragen. Euphorisierte Privatanlegende Als Käufer und Käuferinnen für weitere Kurssteigerungen kommen daher im Moment vor allem private Investoren und Investorinnen infrage. Unter diesen hat sich aufgrund des Booms der vergangenen Wochen Euphorie breitgemacht sowie das Gefühl, jetzt besser zu investieren, bevor es mit den Kursen noch weiter nach oben geht und man die lukrativste Phase der Hausse verpasst. Die Ausgangslage am Anfang dieser Woche ist also folgende: Sollten die US-Inflationszahlen höher ausfallen, als es die Marktakteure und Marktakteurinnen erwarten, dürfte sich die rückläufige Tendenz verstärken. Ein deutlicher Rücksetzer ist wahrscheinlich, wenn die CTA einen sich anbahnenden Abwärtstrend vermuten und rasch ihre grossen Aktienpakete auf den Markt werfen. Sollten die Inflationszahlen allerdings positiv überraschen, könnte es auch zu einer erneuten Aufwärtsbewegung kommen. Diese dürfte aber vor allem von euphorisierten Privatanlegenden getragen werden und damit rasch wieder in sich zusammenfallen. Kurz- und mittelfristig sind die Aufwärtschancen damit deutlich kleiner als die Abwärtsrisiken.

Absturzgefahr für die Börse: Vorsicht vor den US-Inflationszahlen

Die US-Inflationszahlen bergen Absturzgefahr für die Börse