Die Schweizer Superreichen sind in diesem Jahr nochmals reicher geworden: Ein Gesamtvermögen von 851,5 Milliarden Franken bringen die 300 Reichsten der Schweiz laut der aktuellen «Bilanz»-Liste auf die Waage. Ein neuer Rekord! Entsprechend gab es bei den Vermögendsten unseres Landes auch 2025 mehr Gewinner als Verlierer. Die Überflieger sind um 2 Milliarden Franken schwerer geworden – mindestens.
Besonders stark zugelegt hat die Familie Aponte. Der Clan hinter dem Genfer Reederei-Riesen MSC hat sein Vermögen um 4 Milliarden auf nun 24 bis 25 Milliarden Franken gesteigert. Der weltgrösste Transportdienstleister hat seine Position in diesem Jahr erfolgreich ausgebaut – und ist gleichzeitig zum Marktführer bei Hafenterminals aufgestiegen. Trotz der Strafzölle von Donald Trump (79), die den Welthandel belasten, war es also ein gutes Jahr für MSC. Und damit auch für die Familie Aponte, die in der Rangliste einen Platz gutmachen und neu auf Rang 4 liegen.
Zu den Gewinnern gehört mit Richemont-Patron Johann Rupert (75) ein weiterer Genfer. Der Chef des Schweizer Luxusgüterkonzerns war wie MSC-Präsident Diego Aponte (48) Teil der Wirtschaftsführer, die kürzlich zu Trump ins Oval Office reisten und damit einen grossen Anteil am Einlenken des US-Präsidenten bei den Zöllen gegen die Schweiz hatten. Das Vermögen des gebürtigen Südafrikaners Rupert beläuft sich neu auf 12,5 Milliarden Franken – dank eines Zuwachses um 2 Milliarden.
Roche-Erben und Helvetic-Besitzer legen zu
Ebenfalls um 2 Milliarden reicher geworden sind die Roche-Familien Hoffmann, Oeri, Duschmalé. Die Erben des Basler Pharmariesen kommen zusammen auf ein Vermögen von 30 bis 31 Milliarden Franken, wodurch sie ihren 2. Platz im Ranking halten können. In der Stadt am Rheinknie haben sie sich einen Ruf als Philanthropen gemacht. Einem breiten Publikum dürften die Roche-Erben als Geldgeber des FC Basel bekannt sein. Gisela «Gigi» Oeri (70) war bis 2012 sechs Jahre lang FCB-Präsidentin. Und die Brüder Jörg und Lukas Duschmalé sind Ende September als Aktionäre beim aktuellen Schweizer Meister eingestiegen.
Unter die grössten Aufsteiger mischt sich mit Investor Martin Ebner (80) ein weiterer geläufiger Name. Der frühere Bankier hat sein Vermögen um 1,75 Milliarden Franken steigern können – auf nun 5 bis 6 Milliarden Franken. Zurückzuführen ist die Zunahme hauptsächlich auf seine Beteiligung an der Helvetic Airways, die weiterhin auf Erfolgskurs ist. Erst kürzlich hat die Regionalairline neue Embraer-Jets gekauft.
Die magische Milliarden-Grenze durchbrach in diesem Jahr Roger Federer (44). Obwohl das Karriereende des Tennis-Maestros mittlerweile drei Jahre zurückliegt, ist er weiterhin ein sehr gefragter Werbeträger. Sein Vermögen liegt nun bei 1 bis 1,5 Milliarden Franken.
Kühne und Blochers verlieren
Aber auch bei den Superreichen geht es manchmal nach unten. Der grösste Absteiger in diesem Jahr ist Klaus-Michael Kühne (88). Der Doyen des Logistikkonzerns Kühne+Nagel aus Schindellegi SZ ist um 6 Milliarden Franken leichter geworden. Mit dem Vermögen von nun noch 21 bis 22 Milliarden Franken fällt die Wirtschaftsgrösse vom 3. auf den 6. Platz zurück. Auslöser sind Wertverluste bei seinen zwei Hauptbeteiligungen an Kühne+Nagel und an der Reederei Hapag-Lloyd. Um die schwierige Marktlage in der Logistikbranche abzufedern, hat Kühne seine Investments weiter diversifiziert – etwa durch Aktienzukäufe bei der Lufthansa. Nun macht er bei der Swiss-Mutter auch seinen Einfluss geltend.
Gar aus den Top Ten gefallen ist die Familie des Patrons Christoph Blocher (85), deren Vermögen um 1 Milliarde auf jetzt 14 bis 15 Milliarden Franken gesunken ist – vor allem wegen des starken Einbruchs von der Aktie der Ems-Chemie, die von Magdalena Martullo-Blocher (56) geführt wird. Die Familien Schindler und Bonnard, die mit ihrem Liftbauer Schindler auf Wachstumskurs sind, haben die Blochers auf Platz 11 verdrängt.
Ebenfalls nicht mehr in den Top Ten vertreten ist die Familie Firmenich. 2024 noch die grössten Aufsteiger, büsst die Familie hinter dem Genfer Aromen- und Duftstoff-Hersteller dieses Jahr 5 Milliarden Franken an Vermögen ein. Letztes Jahr profitierten die Firmenichs noch vom Börsenaufschwung dank der Fusion mit dem niederländischen Chemiekonzern DSM. Mittlerweile hat sich bei den Anlegern von DSM-Firmenich aber Ernüchterung breitgemacht.
Bemerkenswert: Um 4 Milliarden Franken ärmer geworden ist Gérard Wertheimer (75). Der französische Chanel-Besitzer, der in Genf wohnt, muss wegen der kriselnden Luxusbranche Federn lassen. Trotzdem bleibt er 33 bis 24 Milliarden Franken schwer – und damit auch die reichste Person der Schweiz.

