Im vergangenen Jahr ging es mit der Aktie 50 Prozent nach oben, aber seit dem Siebenjahreshoch vom Januar ist Rieter im Rückwärtsgang. Insbesondere der Kurseinbruch im März beschert dem Maschinenbauer in diesem Jahr bereits ein Kursminus von 25 Prozent. Erst sorgte US-Präsident Trump im März mit seinem Handelskrieg für Angst bei Exporteuren und dann kam die Aktie des Spezialisten für Textilmaschinen auch noch wegen der Kappung der Kursziele durch Analysten zusätzlich unter Druck. Dabei laufen die Geschäfte bei Rieter nicht so schlecht.

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Im vergangenen Jahr hat sich der Gewinn des Konzerns aus Winterthur zwar auf 13,3 Millionen Franken – das waren 2,92 Franken je Aktie – gedrittelt, doch Grund dafür waren Sonderbelastungen für Restrukturierungen am deutschen Standort Ingolstadt mit der Verlagerung der Produktion nach Tschechien in Höhe von 36 Millionen Franken. 

Textilmaschinen sind derzeit gefragt

Operativ dagegen brummt das Geschäft. So steigerte der Maschinenbauer den Umsatz im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 965,6 Millionen Franken. In diesem Jahr ist sogar ein noch grösserer Anstieg drin. So kletterte der Bestelleingang 2017 um 16,2 Prozent auf 1051,2 Millionen Franken und der Orderbestand ging dadurch per Jahresende um ein Viertel auf 540 Millionen Franken hoch. Textilmaschinen sind derzeit gefragt und die Vollkonsolidierung der im Juli akquirierten SSM Textilmaschinen verspricht in diesem Jahr ohnehin noch einen zusätzlichen Umsatzeffekt von etwa fünf Prozent. 

Auch mittelfristig dürfte Rieter weiter wachsen. Es gibt Produktinnovationen und im Juni 2019 ist die wichtige Branchenmesse ITMA – Internationale Ausstellung für Textilmaschinen – in Barcelona. Bereits im nächsten Jahr könnte der Umsatz bei über 1050 Millionen Franken liegen. Der Gewinn dürfte überproportional zulegen.

Eine Aktie könnte schon bald bei über 20 Franken liegen

Alleine die Produktionsverlagerung von Ingolstadt nach Tschechien verspricht einen extra Gewinnbeitrag von mehr als 15 Millionen Franken jährlich und so könnte die operative Marge vor Zinsen und Steuern von geschätzt acht Prozent in 2019 in den nächsten Jahren auf zehn Prozent steigen. Bei einem mittelfristigen Umsatzziel von 1,3 Milliarden Franken könnte das Ergebnis je Aktie schon bald bei über 20 Franken liegen. Nach dem Kursverfall in diesem Jahr steigen antizyklisch orientierte Anleger jetzt bei Rieter ein!

Rieter AG

ISIN: CH 000 367 144 0
Gewinn je Aktie 2019e: 13,50 CHF
KGV 2019e: 14,4
Dividende/Rendite 2018e: 5,0 CHF/2,6%
EK je Aktie: 97,78 CHF
EK-Quote: 43,6%
KBV: 2,0  
Kurs/Ziel/Stopp: 194,0/249,0/135,70 CHF

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +18,7 Prozent (DAX: +5,6 Prozent), 3 Jahre: +51,8 Prozent (DAX: +14,9 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +374,2 Prozent (Dax: +96,9 Prozent)