Herr Rind, Ihr Deal mit einer Immobilie an der Zürcher Bahnhofstrasse sorgte für Aufsehen. Der Kaufpreis von 130 Millionen Franken wurde zum grössten Teil in Tokens bezahlt – eine weltweite Premiere. Werden solche auf der Blockchain basierende Deals in einigen Jahren normal sein?
Ja, auf jeden Fall. Mit Hilfe der Blockchain werden Vermögenswerte in Zukunft freier verteilt. Da es keine Mittelsmänner mehr braucht, kann sich jeder direkt über Tokens in Anlagen einkaufen, die bisher nur sehr reichen Menschen offenstanden. Ziel ist es, dass sich auch der Taxifahrer mit wenigen Klicks am Handy an einer Zürcher Luxusimmobilie beteiligen kann.

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Wann ist es so weit?
Wir gehen vom zweiten Halbjahr aus. Dann sollten unsere BrickMark-Tokens gelistet sein.

Braucht es in Zukunft überhaupt noch Börsen?
Theoretisch nicht, aber sie sorgen für Liquidität. Daher wird es wohl eine Kombination aus dezentralen Marktplätzen und Börsen geben. Gehandelt wird dann rund um die Uhr.

Halten die ICO-Betrügereien Anleger nicht von solchen Investments ab?
Die Verunsicherung ist verständlich. 87 Prozent der Firmen, die Geld einsammelten, haben nie wieder Finanzzahlen veröffentlicht. Das ist ein Problem, das es zu adressieren gilt. Seriöse Projekte schreiben die Corporate Governance gross. Wir liefern freiwillig Sechs-Monats-Bilanzen und Bewertungsgutachten und sind ähnlich transparent wie börsenkotierte Firmen.

Hat Ihnen die ICO-Blase geschadet?
Nein. Sie hat das Thema digitale Wertpapiere in den Fokus der Anleger und Aufsichtsbehörden gerückt. Auch nach dem Platzen der Blase ist ein Punkt erreicht, der irreversibel ist. Digitale Wertpapiere sind die Zukunft.

Sie sind Immo-Profi. Wie geht es mit den Immobilienpreisen in der Schweiz weiter?
Ich bin für den Schweizer Immobilienmarkt sehr optimistisch. Die Arbeitslosenquote ist sehr niedrig, die Zinsen sind am Boden. Wohneigentum wird weiterhin stark nachgefragt.

Die Pensionskassen flüchten vor den Negativzinsen in Immobilienprojekte. Wird hier nicht weit über die Nachfrage hinaus gebaut?
In den Städten und rund um den Zürichsee gibt es nach wie vor einen starken Zuzug und eine wachsende Nachfrage. In ländlichen Regionen ist die Lage schwieriger.

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Erich Gerbl
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