Im Zuge der Krise bei der Digitalwährungsbörse FTX.com stehen die Kryptomärkte laut JPMorgan Chase & Co. vor einer wochenlangen Senkung des Schuldenhebels, die den Bitcoinpreis bis auf 13'000 Dollar drücken könnte.

Angesichts des Zusammenspiels zwischen der Börse, ihrer Schwesterfirma Alameda Research und dem Rest des Krypto-Ökosystems sei wahrscheinlich eine «Kaskade von Nachschussforderungen» im Gange, hiess es in der Analyse eines JPMorgan-Teams um Nikolaos Panigirtzoglou.

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Zusammenbruch von Alameda Research und FTX zieht weite Kreise

In der Krypto-Sphäre schrumpfe die Anzahl der Unternehmen mit stärkeren Bilanzen, die in der Lage sind, solche mit geringem Kapital und hohem Leverage zu retten. Dies mache «diese neue Phase des Krypto-Deleveraging, die durch den offensichtlichen Zusammenbruch von Alameda Research und FTX ausgelöst wurde, noch problematischer».

Die Kryptobörse FTX.com steht einem Fehlbetrag von bis zu 8 Milliarden Dollar gegenüber, wie CEO Sam Bankman-Fried informierten Kreisen zufolge Anlegern am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz sagte. Der Konkurrent Binance ist inzwischen vom Vorhaben einer Übernahme des angeschlagenen Unternehmens abgerückt. 

Produktionskosten für einen Bitcoin bei 15'000 Dollar

Wie stark Bitcoin fallen könne, werde indessen auch massgeblich von den Miningkosten bestimmt, so JPMorgan. Hier seien hauptsächlich die Stromkosten zum Betrieb der Rechnerfarmen massgeblich. «Im Moment liegen die Produktionskosten bei 15'000 Dollar», so JPMorgan. Wahrscheinlich sei jedoch ein Rückgang auf das Niveau von 13.000 Dollar, das in den Sommermonaten zu beobachten gewesen sei. 

Am Mittwoch sackte Bitcoin um knapp 16 Prozent ab auf 15'731 Dollar. Am Donnerstag grenzt die Notierung ihre jüngst massiven Verluste ein. Um 6:20 Uhr Frankfurter Zeit notierte die weltgrösste Digitalwährung 5 Prozent im Plus bei 16'530 Dollar. 

(bloomberg/gku)