Obwohl sich die Kapitalmarktzinsen im November insgesamt nur wenig bewegt haben, dürfen Hypothekarnehmer auf tiefere Zinsen hoffen. Die Entwicklung der Hypothekarzinsen steht weiter unter der Fuchtel des Handelskonflikts und ist von einem volatilen Verlauf geprägt. So hat anfangs November die Hoffnung auf eine Entspannung im Zollstreit für anziehende Zinsen gesorgt. Aber in der zweiten Monatshälfte kam es wieder zu einer Abwärtsbewegung und die Sätze sanken bis Ende des Monats wieder auf Vormonatsniveau zurück.

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Dementsprechend haben sich auch die Richtsätze der Hypothekarzinsen gegenüber Ende Oktober unter dem Strich kaum verändert, wie der Hypothekenvermittler MoneyPark in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Der zehnjährige Richtsatz liegt mit 1,16 Prozent zwei Basispunkte unter dem Vormonat, der fünfjährige Satz mit 0,99 Prozent einen Basispunkt tiefer.

Konkurrenz lässt Zinsen sinken

Der Einstieg neuer Hypothekaranbieter drückt aber auf das Zinsniveau. Daher können Hypothekarnehmer von günstigeren Zinssätzen als noch per Ende Oktober profitieren. Eine zehnjährige Festhypothek kann laut den Angaben zu 0,52 Prozent abgeschlossen werden - 19 Basispunkte unter dem Satz von Ende Oktober und somit auf dem Allzeittief von Mitte August 2019.

Der Anlagenotstand führe dazu, dass einige neue institutionelle Investoren in den Hypothekarmarkt eintreten oder ihre Bestände ausbauen, so MoneyPark, dies erhöhe den Preisdruck. Bei den langfristigen Hypothekarzinsen bestehe daher zumindest kurzfristig noch ein leichtes Senkungspotential.

Stabile Entwicklung zu erwarten

Grössere Ausschläge bei den Hypothekarzinsen seien aber eher nicht zu erwarten. Denn hohe Volatilitäten am Kapitalmarkt würden durch die anhaltende Konkurrenzsituation und durch Margenanpassungen der Anbieter zumindest teilweise ausgeglichen. Die Hypothekarnehmer spürten diese Schwankungen kaum. «Wir erwarten daher bis in den Frühling 2020 hinein eher seitwärts tendierende Hypothekarzinsen mit leichten Ausschlägen nach oben und unten», schreibt der Hypothekenvermittler.

Wegen der flachen Zinskurve sollten langfristige Festhypotheken favorisiert werden. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenzsituation unter den Anbietern lohne es sich sogar, auch Laufzeiten über zehn Jahre zu prüfen, heisst es bei MoneyPark.

(awp/tdr)