Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert. Die jährliche Performance des Musterdepots seit Start im April 2010 beträgt +14,6 Prozent (DAX: +7,8 Prozent).

Transparenzhinweis: Der Autor berät Anlageprodukte. In diesem Beitrag besprochene Aktien können zum Anlageuniversum zählen.

Das ging schneller und gründlicher als erwartet. Sie erinnern sich: Mitte Dezember an dieser Stelle besprochen und in nur zwei Monaten hat sich die Aktie von Nanorepro mehr als verdreifacht. Ein Plus von 258,8 Prozent.

Nanorepro ist Anbieter von Schnelltests für den medizinischen Gebrauch wie etwa zu Krankheitsbildern wie Zucker, Allergien oder bei Schwangerschaftstests. Schon kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Unternehmen auch Corona-Schnelltests im Angebot.

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Waren das anfänglich nur Antikörpertests, die von der Politik wenig gefördert werden, so war Nanorepro im Herbst auch einer der ersten Anbieter in Deutschland, der Corona-Antigen-Schnelltests im Sortiment führte.

 

Corona-Tests – 500 Millionen Stück und mehr…

Und diese Tests entwickeln sich zusehends zum Renner. Denn seit Wochen sprechen Politiker gerne von testen, testen, testen. Die Idee: Wenn sich jeder Bürger, jede Bürgerin regelmässig auf den Virus testen lässt, dann können Infizierte schnell erkannt und eine weitere Ansteckung unterbunden werden.

Österreich testet derzeit wöchentlich 2,5 der 8,9 Millionen Einwohner. Auch Deutschland will diesem Beispiel nun folgen und Corona-Massentests ermöglichen. Bei 80 Millionen Einwohnern und ähnlichen Testfrequenzen wie in Österreich wären das im nördlichen Nachbarland 25 Millionen Tests pro Woche.

Das dürfte dann möglicherweise bis Ende September, bis die Deutschen geimpft sein sollen, so weitergehen. Bis dahin könnten bei gleicher Testgeschwindigkeit 500, 600 oder auch 700 Millionen Corona-Antigen-Schnelltests nötig sein.

Das entspricht einem Marktvolumen nur in Deutschland und nur bei den aktuellen Schnelltests B2B, also solchen, die nur an medizinisches Fachpersonal abgegeben werden, von gegen 3 Milliarden Euro.

 

Nanorepro holt den ersten Grossauftrag an Land

Gestern gab es bei Nanorepro einen ersten Vorgeschmack auf das Umsatzpotential. Zwar gibt es mehrere Anbieter solcher Tests, doch Nanorepro konnte nun einen Grossauftrag an Land ziehen. Das Umsatzvolumen soll bei 35 Millionen liegen – das entspricht geschätzt etwa zehn Millionen Tests – und eine weitere Bestellung über mehr als 100 Millionen könnte in Kürze folgen.

Angesichts der enormen Nachfrage nach Corona-Schnelltests könnte das Unternehmen in den nächsten Monaten weitere ähnlich grosse Orders an Land ziehen.

Kurz nachgerechnet: Bei einem Ordervolumen von 30 Millionen dürfte bei Nanorepro ein Gewinn von geschätzt 20 bis 25 Millionen Euro oder etwa 1,50 bis 2,0 Euro je Aktie hängen bleiben. Bei 130 Millionen Umsatz könnte das Ergebnis bei 5,0, 6,0 oder auch 7,0 Euro je Aktie landen.

 

Risikofreudige Anleger setzen auf 100 Millionen Euro Gewinn und mehr

Kommen weitere Bestellungen dazu, knackt Nanorepro beim Ergebnis in diesem Jahr sehr wahrscheinlich die 10-Euro-Marke. Es könnte sogar noch deutlich mehr werden. Denn Nanorepro hat auch Corona-Antigen-Schnelltests für Zuhause im Angebot, die derzeit im Zulassungsverfahren stecken.

Die Nachfrage nach diesen Tests dürfte noch deutlich höher sein als nach den bisherigen Antigen-Schnelltests, die ja nur an medizinisches Fachpersonal abgegeben werden dürfen.

Nanorepro surft also voll auf der Corona-Welle. Läuft alles optimal, dann könnte das Unternehmen beim Umsatz in diesem Jahr im mittleren neunstelligen Bereich landen und beim Ergebnis 100 oder auch 200 Millionen Euro schaffen.

Nanorepro AG

ISIN: DE0006577109

Gewinn je Aktie 2021e: 5,0 €

KGV 2021e: 2,4

Dividende/Rendite 2020e: -/-

EK je Aktie: 0,55 €

EK-Quote: 90,0%

KBV: 22,2 

Kurs/Ziel/Stopp: 12,20/16,80/8,70 €