Obwohl sich der Euro-Kurs des Franken seit Anfang März wieder von der Parität (1 Franken pro Euro) entfernt hat – am Montagmorgen kostete die Einheitswährung 1,022 Franken –, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) offenbar weiter auf den Devisenmärkten interveniert.

Die Abschwächung des Franken dürfte zumindest mit darauf zurückgehen. Je günstiger der Euro, desto höher bewertet der Franken.

Stärkster Anstieg seit der Corona-Krise

Käufe von Devisen gegen Franken schlagen sich in den Girokonten der Banken bei der SNB nieder, denn über diese wickelt die SNB ihre Devisenkäufe ab. Gemäss den jeweils am Montagmorgen veröffentlichten wöchentlichen Daten der Nationalbank sind diese Giroguthaben in der Vorwoche um 5,7 Milliarden Franken angestiegen und damit innerhalb von einer Woche so stark wie seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im Mai 2020 nicht mehr. 

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Schon in der Vorwoche sind die Giroguthaben um 2,6 Milliarden Franken angestiegen. Das bedeutet, dass die Nationalbank für mehr als 8 Milliarden Franken innert zwei Wochen Devisen gekauft hat. 

Im Vergleich zum Frühling 2020 ist das noch immer wenig. Damals hatte die SNB zweimal hintereinander für mehr als 13 Milliarden Franken Devisen gekauft. Doch angesichts der höheren Inflation im Ausland sind viele Ökonominnen und Ökonomen der Ansicht, dass die Schweiz gut mit einem teureren Franken leben kann. Das Vorgehen der SNB zeigt nun, dass sie weiterhin die Gefahr einer zu starken Aufwertung sieht. 

Markus Diem Meier
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