Bis zum Jahr 1995 sind die Häuserpreise in der Schweiz sechs Jahre lang fast nur gefallen, teilweise um über 40 Prozent. Danach setzt die Erholung ein. Im Jahr 1998 kauft die 31-jährige Claudia Schirmherr* ihre erste Immobilie. Damit legt sie den Grundstein ihres millionenschweren Immobilienbesitzes, der ihr mehrere 100'000 Franken Mieteinnahmen pro Jahr bringt.

Ihre Mutter macht sie im Jahr 1998 aufmerksam auf das Immobilieninserat in der Zeitung. Eine Attikawohnung mit drei Zimmern in Embrach im Kanton Zürich. Kurz vor dem Wochenende ruft sie den Verkäufer an. Der sagt, dass er die Liegenschaft den Interessenten am Montag zeigen werde. Trotzdem kann Schirmherr ihn überzeugen, dass sie schon am Freitag kurz vorbeischauen kann. Dort, an Ort und Stelle, besiegelt sie den Kauf per Handschlag.

«Meine Spontaneität beeindruckte den Verkäufer», kommentiert Schirmherr die damaligen Geschehnisse. Die heute 52-Jährige hat einiges richtig gemacht. Ihr Erfolgsrezept hat mindestens vier Zutaten und gelingt nur mit einer grossen Portion Glück.

Gelegenheiten erkennen – und schnell entscheiden

Bei ihrer ersten Wohnung entschloss sie sich bereits während der Besichtigung, diese zu kaufen. Dabei wusste Schirmherr zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, ob sie die Immobilie auch würde finanzieren können. «Ich kam nur zum Zug, weil ich sofort zusagte. Es gab mehrere andere Interessenten.»

Auch später war sie entscheidungsfreudig, wenn sie sich für ein Objekt interessierte. Etwa bei ihrem letzten Kauf, vor vier Jahren. «An der Versammlung der Stockwerkeigentümer erzählte einer, dass er seine Wohnung verkaufen wolle. Ich schickte noch am Abend ein Mail und schrieb darin, er solle den Termin beim Notar für die Handänderung vereinbaren.»

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