Die Aussicht auf eine weiterhin straffe Geldpolitik in den USA belastet zunehmend Digitalwährungen wie den Bitcoin. Der Kurs der ältesten Kryptoanlage sackte am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juli ab.

Mit dem Kursrutsch am Freitag setzt der Bitcoin seinen Abwärtstrend seit Wochenbeginn beschleunigt fort. Im Tief wurden auf der Handelsplattform Bitstamp 21'467 US-Dollar erreicht. Allerdings bewegt sich der Kurs der nach Marktwert grössten Kryptowährung weiter komfortabel über dem Mitte Juni bei 17 600 Dollar markierten Jahrestief.

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Die Erholung der letzten zwei Monate verlief parallel zu der Entspannung an den Aktienmärkten und basierte auf der Hoffnung, dass die Inflation in den USA bald ihren Höhepunkt erreicht hat. In einem solchen Szenario könnte es sich die US-Notenbank Fed erlauben, die Zinsen weniger stark als bislang gedacht anzuziehen, um die Wirtschaft nicht zu sehr zu belasten.

Steigende Zinsen machen Kryptowährungen unattraktiv

In dieser Woche jedoch schürten überraschend robuste Konjunkturdaten aus den USA die Sorge, dass die Fed doch noch an ihrem straffen Kurs festhalten könnte, um die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation zu bremsen.

Steigende Zinsen verringern in der Regel die Attraktivität risikoreicher Anlageklassen, zu denen neben Aktien auch Bitcoin und Co. aufgrund ihrer teils extremen Kursschwankungen zählen.

So rutschte die nach Marktwert zweitgrösste Kryptowährung Ether zuletzt um mehr als 7 Prozent ab. Seit Jahresanfang gerechnet steht angesichts der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken bei Ether und beim Bitcoin ein Minus von jeweils mehr als 50 Prozent zu Buche.

Die Rallye, die den Bitcoin erst am Sonntag wieder über 25 000 Dollar gebracht hat, habe deutlich an Schwung verloren, resümierte Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. Die Kryptowährung könnte demnach noch weiter unter Druck geraten. Auch Experten des Kryptobrokers Genesis Trading sehen den Bitcoin angeschlagen.

(SDA)