Die Schweiz belegt Platz zwei im weltweiten Ranking der Wettbewerbsfähigkeit – so das Ergebnis des World Competitiveness Ranking des Lausanner Institute for Management Development (IMD) aus dem Jahr 2024. Damit ist die Schweiz nach Singapur das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Grundlage dafür ist vor allem der starke Finanzplatz des Landes. Mit seiner stabilen politischen Lage, einer hoch entwickelten Infrastruktur und einem hohen Mass an Diskretion und Vertrauen bei internationalen Investoren steht es als Synonym für finanzielle Sicherheit und Expertise. Der Finanzplatz Zürich nimmt dabei eine Sonderstellung ein, das zeigt auch die Studie «Finanzplatz Zürich 2025/26». Rund 44 Prozent (32,8 Milliarden Franken) der Bruttowertschöpfung der Branche werden in der Limmatmetropole erwirtschaftet, und etwa vier von zehn Mitarbeitenden (103’400 Arbeitsplätze) im Finanzsektor sind in Zürich aktiv. Der Finanzplatz Zürich umfasst die Kantone Zürich, Schwyz und Zug.   

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Doch auch Zürich und seine Finanzinstitute sehen sich durch die technischen Innovationen mit zahlreichen neuen Herausforderungen konfrontiert. Und über diese wird eingehend im Rahmen des Finance Forum Zürich diskutiert. Dieses findet am 23. September 2025 im Kongresshaus Zürich statt. 

Disruptive Herausforderungen

Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Blockchaintechnologie revolutionieren die Branche und wirken sich disruptiv auf lange erlernte und praktizierte Prozesse aus. Laut einem Forschungsprojekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) wird die Einführung von KI und Blockchaintechnologie signifikante Veränderungen bewirken. So tragen diese Technologien beispielsweise in Bereichen wie der Vermögensverwaltung und dem Bankwesen dazu bei, Prozesse zu automatisieren, das Risikomanagement zu verbessern und die Kundenerfahrung zu personalisieren. In einem zweiten Schritt öffnen die neuen Technologien Türen für Mitbewerber anderer Wirtschaftszweige, die bislang nicht als Konkurrenz gesehen wurden. Doch die technischen Innovationen haben erhebliche Potenziale für die Effizienzsteigerung und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle entfaltet, und das verschärft den Wettbewerb. Auch über die Landesgrenzen hinaus.

Die Digitalisierung hat Themen wie Cybersecurity und Datenschutz auf der Prioritätenliste weit nach oben rücken lassen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umwelt-, Sozial- und Governance-Prinzipien (ESG). Die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten steigt bei den institutionellen und privaten Investoren. ESG-Kriterien fliessen zunehmend in Investitionsentscheidungen ein, und die Finanzdienstleister müssen ihre Angebote entsprechend erweitern. Letztlich sorgen auch geopolitische Entwicklungen und internationale Regulierungen für Herausforderungen. Es lässt sich somit sagen, dass der Finanzplatz Zürich weiterhin für Stabilität steht, aber in Bewegung ist. Und die Veränderung der Erwartungen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden erhöhen den Druck auf die Finanzinstitute.

Es braucht daher sowohl strukturelle Veränderungen als auch strategische Investitionen in neue Technologien und nachhaltige Geschäftsmodelle. Zusätzlich muss die Schweiz weiterhin aktiv am globalen Dialog teilnehmen und ihre Position in internationalen Netzwerken stärken. Dies erfordert nicht nur den Aufbau und die Pflege bilateraler Beziehungen, sondern auch die aktive Beteiligung an internationalen Organisationen und Regulierungsrahmen. In einer zunehmend vernetzten Welt kann die Schweiz ihre wirtschaftliche Stärke und ihr finanzielles Know-how nutzen, um sich als vertrauenswürdiger Partner zu positionieren. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre der falsche Weg.