Die Allianz geht im laufenden Jahr von weiter anziehenden Geschäften aus – trotz Anzeichen von Rezession, Inflation und einer verschärften Risikolage. Für 2023 rechnet der Versicherungskonzern mit einem Umsatzplus von insgesamt 7 Prozent, nachdem er im Vorjahr um nominal 1,8 Prozent zugelegt hatte. Das kündigte der Versicherer in dem am Freitag vorgelegten Geschäftsbericht 2022 an.

Die entscheidende Frage für die Versicherungsbranche im Jahr 2023 dürfte sein, inwieweit es ihr gelingt, die inflationsbedingt gewachsenen Schadenaufwendungen durch Prämienerhöhungen und eine flexiblere Produktgestaltung aufzufangen, schreibt der Vorstandsvorsitzende Oliver Bäte im Ausblick 2023 an die Aktionäre. Dies werde voraussichtlich eine Herausforderung darstellen – angesichts von rezessiven Entwicklungen auf wichtigen Märkten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Versicherer profitieren von zunehmenden Risiken

Zugleich profitiere die Branche aber auch von den weltweit zunehmenden Risiken in vielen unterschiedlichen Bereichen – seien es Naturkatastrophen oder Cyber-Angriffe, unterbrochene Lieferketten oder soziale und politische Spannungen, heisst es weiter im Geschäftsbericht. «Das Bedürfnis nach Risikoschutz und -prävention ist daher ungebrochen gross – und dürfte in absehbarer Zukunft noch grösser werden». Der Versicherungsbranche biete sich so die Chance, sich als Partner für die Stärkung gesellschaftlicher Resilienz zu profilieren.

Mehr Umsatz in den Bereichen Schaden und Leben

Steigende Umsatzzahlen erwartet die Allianz vor allem in den Geschäftsbereichen Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherung. Im Asset Management hingegen wird mit eher stabilen Erlösen gerechnet – «eine Folge unserer selektiven Ausrichtung auf profitables Wachstum», schreibt Oliver Bäte. Positive Preis- und Volumeneffekte in den Tochtergesellschaften sollen das organische Wachstum unterstützen.

Insgesamt geht die Allianz für 2023 von einer «starken Performance in allen Geschäftsbereichen» aus und prognostiziert ein operatives Ergebnis von 14,2  Milliarden Euro, plus oder minus 1,0 Milliarden Euro. (hzi/mig)