Der internationale Versicherungsmakler Aon hat seinen «Bericht zur zur Cyberresilienz 2023» veröffentlicht. Eine positive Kernbotschaft des Reports lautet: Unternehmen aller Branchen und Umsatzklassen haben ihren Cyber-Reifegrad im Durchschnitt von «basic» auf «managed» verbessert. Weltweit ist das Budget, welches für Sicherheit ausgegeben wird, laut Aon auf 8,5 Prozent des verfügbaren IT-Budgets gestiegen. Der Bericht beruht auf den Angaben von rund 3'000 Aon-Kunden weltweit.

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Integraler Bestandteil des Risikomanagement

«Cyber-Sicherheit muss als integraler Bestandteil des Risikomanagements betrachtet werden, denn Häufigkeit und Schwere von Cyber-Bedrohungen und Ransomware-Gefahren nehmen leider zu», sagt Manuel Pachlatko, Leiter Cyber Broking und Consulting bei Aon Schweiz. «Entsprechend verändert sich auch der Versicherungsmarkt in diesem Bereich rasant. Er ist gekennzeichnet von steigenden Prämien, Selbstbehalten und einer umfangreichen Underwriting-Prüfung seitens der Versicherer.» 

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Cyber-Risiken: In den Bereichen Zugangs- und Systemsicherheit, Homeoffice, Anwendungs- und Datensicherheit sowie Zugangskontrolle hat sich die Situation verbessert.
  • Operative Risiken: Ransomware-Ereignisse gingen in den letzten beiden Quartalen 2022 zwar um 16 Prozent zurück, die Daten aus dem Markt für Cyber- sowie Tech E&O-Versicherungen zeigen jedoch einen Anstieg im ersten Quartal 2023.
  • Insider-Risiken: Zwei von fünf Unternehmen nennen fehlende Kontrollen im Security Operations Center. Dies unterstreicht den Bedarf an verbesserten Cybersicherheitsmassnahmen, z.B. den Schutz vor Phishing, das eine der grössten Gefahren darstellt.
  • Systemisches Risiko: Hohe Priorität hat die Bewältigung systemischer Risiken, da sie sich aus dem Einsatz von Technologien in einer vernetzten Welt ergeben. Da sich Cyber-Bedrohungen kontinuierlich verändern, werden die Modelle zur Quantifizierung und Szenarienplanung von Risiken stetig verfeinert. Dies ist notwendig, um das Risikoprofil eines Unternehmens genau zu bestimmen und den erforderlichen Versicherungsschutz ermitteln zu können.
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Starker Anstieg bei Ransomware-Schäden 

Mit Blick auf die Branchen zeigt der Aon-Report, dass im Bereich der Finanzen und Versicherungen die Schadensmeldungen stark zugenommen haben: So sind Ransomware-Schäden vom vierten Quartal 2022 bis zum ersten Quartal 2023 um 38 Prozent gestiegen.

Im Gesundheitswesen verbesserte sich die Gesamtbewertung des Cyberrisikos für Kunden auf einer Skala von 1 bis 4 gegenüber dem Vorjahr auf 2,8 (vorher: 2,6). Mehr als 80 Prozent der Unternehmen im Gesundheitswesen erreichen einen Score von 2,5 oder höher. (pd/hzi/bdw)