Das Nichtlebengeschäft in der Schweiz steht weiterhin auf einem soliden Fundament. Das zeigt der «Bericht über den Versicherungsmarkt 2025» der Aufsichtsbehörde Finma, den sie Anfang September veröffentlichte. Insgesamt gingen in der Schweiz im vergangenen Jahr 118 Schadenversicherungsunternehmen, 50 Rückversicherer und 9 Krankenversicherungen, die Krankenzusatzversicherungen anbieten, ihren Geschäften nach.

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Und das offensichtlich erfolgreich: So legte das Prämienvolumen um 5 Milliarden auf rund 66,3 Milliarden Franken zu - ein Plus von 8 Prozent. Allerdings entfielen davon etwas mehr als 4 Milliarden Franken auf das indirekte Geschäft der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG und der Zürich Rückversicherungsgesellschaft AG. Aber auch so verbuchten die Nichtlebenversicherer rund eine Milliarde Franken mehr, als noch ein Jahr zuvor. Die Gesamtgewinne stiegen dabei um 3,1 Prozent auf rund 7,1 Milliarden Franken. Ein Grund dafür waren die höhere Erträge auf Kapitalanlagen, die in einem positiven Finanzmarktumfeld um 19,6 Prozent in die Höhe kletterten. 

Höhere Profitabilität trotz Unwetter

Aber es gab auch eine Kehrseite der Medaille: Der Netto-Schadenaufwand im Nichtlebengeschäft stieg angesichts zahlreicher verheerender Unwetterereignisse im vergangenen Jahr laut Finma-Bericht deutlich um 14,2 Prozent, die Zahlungen für Versicherungsfälle schossen sogar um 20,3 Prozent auf 5,1 Milliarden Franken in die Höhe. Die Versicherer zeigten sich aber trotz dieser deutlichen Zunahme resilient, denn die verdienten Bruttoprämien nahmen 2024 verhältnismässig stärker zu als der Schadenaufwand. Dadurch verbesserte sich die Loss Ratio um 3,5 Prozentpunkte auf 64,4 Prozent, die Expense Ratio blieb unverändert bei 24,9 Prozent. Dementsprechend sank die Combined Ratio deutlich um 3,5 Prozentpunkte auf 89,3 Prozent. Die Profitabilität im Nichtlebengeschäft konnte also deutlich gesteigert werden.   

Direktes Geschäft

Auch mit Blick auf das direkte Schweizer Geschäft - inklusive Krankenversicherer - zeigte sich ein solides Bild: Das Prämienvolumen stieg um 2,5 Prozent auf rund 32,9 Milliarden Franken. In erster Linie aufgrund inflationsbedingter Prämienerhöhungen, aber auch aufgrund höherer Nachfrage nach Versicherungsschutz. Prämienanpassungen fanden vor allem im Bereich der Motorfahrzeugversicherungen an. Denn obwohl in der Schweiz 2024 2,9 Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen wurden, wuchs das Prämienvolumen bei Landfahrzeugkasko um 5,2 Prozent auf 3,8 Milliarden Franken, bei der Haftpflicht um 2,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken. Ebenfalls hohe Wachstumsraten verzeichneten die Sparten Feuer & Sachschäden (+4,3%) sowie Rechtsschutz (+4,1%). Die Sparten Unfall (+2,5%) und Krankheit (+2,1) legten etwas moderater zu.

Axa und Mobiliar haben ihren Marktanteil leicht ausgebaut.

Axa und Mobiliar haben ihren Marktanteil leicht ausgebaut.

Quelle: Finma

 Mobiliar gewinnt am meisten Marktanteile

Die acht grössten Schadenversicherer der Schweiz vereinten im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 83,2 Prozent auf sich und konnten damit um 0,5 Prozentpunkte zulegen. Insgesamt erzielten sie ein Prämienvolumen von rund 18,1 Milliarden Franken - ein Plus von 4 Prozent. Die übrigen 16,8  Prozent des Marktes teilten sich weitere 91 Versicherungsunternehmen. Was die Rangfolge der grössten Schadenversicherer anbelangt, gab es keine Veränderungen. Aber dennoch lohnt sich ein genaueres Hinschauen: Denn Axa als Spitzenreiter mit einem Prämienvolumen von 3,9 Milliarden Franken konnte seinen Marktanteil um 0,2 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent steigern. Die Mobiliar als hartnäckigster Verfolger konnte beim Marktanteil sogar um 0,4 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent zulegen - bei einem Prämienvolumen von 3,6 Milliarden Franken. Leicht eingebüsst (-0,1 Prozentpunkte) hat die drittplatzierte Zurich. Die anderen Versicherer folgen mit einigem Abstand - nach dem Zusammenschluss von Helvetia und Baloise wird die Rangliste künftig allerdings ein anderes Gesicht haben.