Axa verkauft einen Teil ihres Altbestandes an Lebens- und Rentenversicherungs-Policen in Deutschland an einen Abwickler. Das Paket im Volumen von 16 Milliarden Euro geht für 660 Millionen Euro an die Wiesbadener Athora Leben, wie Axa am Donnerstagabend mitteilte.

Axa verfolgt mit dem Verkauf das Ziel, ihr Lebensversicherungs-Geschäft weniger abhängig von Finanzmarkt-Risiken zu machen. Die langfristigen Zinsgarantien - bei dem nun verkauften Portfolio im Schnitt 3,2 Prozent - belasten die Bilanz, weil ein Versicherer dafür viel Kapital zurücklegen muss.

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Das Neugeschäft mit dieser Art von Lebensversicherungen hatte Axa in Deutschland bereits 2013 eingestellt. Finanzchef Frédéric de Courtois sprach von einem Meilenstein, der das Risikoprofil verbessere. Der Versicherer hatte sich vorgenommen, die Rückstellungen für traditionelle Garantien um 30 bis 50 Milliarden Euro zu reduzieren. Mit dem Verkauf in Deutschland seien 24 Milliarden Euro geschafft. Den Aktionären stellte de Courtois aus dem Erlös einen Aktienrückkauf in Aussicht. Axa werde den neuen Eigentümer noch bis 2028 bei der Kapitalanlage und der Abwicklung der Policen unterstützen, hiess es in der Mitteilung.

Die Muttergesellschaft Athora Holding sitzt auf Bermuda und hat sich auf den Aufkauf und die Abwicklung von Versicherungs-Altbeständen in Europa spezialisiert. An Athora ist der US-Finanzinvestor Apollo beteiligt. In Deutschland verwaltet Athora bisher aber nur rund 200.000 Policen der ehemaligen Delta Lloyd. Mit der Übernahme des AXA-Bestandes kann das Unternehmen seine Kapitalanlagen in etwa vervierfachen. Abwickler wie Athora oder die Konkurrenten Frankfurter Leben und Viridium profitieren vor allem von Grössenvorteilen, wenn sie mehrere Bestände verwalten. Viridium hatte sich im Juni gut 720.000 Policen von Zurich Deutscher Herold mit einem Volumen von 21 Milliarden Euro einverleibt. (reuters/hzi/mig)