Der Niederländer Alexander Wynaendts soll Aufsichtsratschef der Deutschen Bank werden. Das beschloss der Nominierungsausschuss des Kontrollgremiums, wie die Bank am Freitagabend mitteilte. Auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr solle Wynaendts zur Wahl gestellt werden. Es sei beabsichtigt, ihn im Anschluss zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums zu wählen. Die Empfehlung zur Wahl Wynaendts stehe unter dem Vorbehalt einer Zustimmung des Aufsichtsratsplenums.

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Wynaendts war bis 2020 Chef der Versicherungsgesellschaft Aegon. Er hatte sein Amt 2008 angetreten, kurz vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise. Der 61-Jährige sitzt zudem in mehreren Aufsichts- und Verwaltungsräten, unter anderem bei der Citigroup, beim Mitfahrdienst Uber und bei Air France-KLM. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing erklärte, Wynaendts verfüge über grosse Erfahrung in der Finanzbranche und ein hervorragendes Netzwerk, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Damit stehe er für das, was die Deutsche Bank ausmache.

Norbert Winkeljohann soll zweiter Vizechef werden

Zudem solle die Aufsichtsrats-Spitze um einen zweiten Vizechef erweitert werden. Neben dem Arbeitnehmervertreter Detlef Polatschek solle Norbert Winkeljohann stellvertretender Aufsichtsratschef werden, teilte die Bank mit. Winkeljohann gehört seit 2018 dem Aufsichtsrat an.

Achleitners Amtszeit läuft im Mai 2022 nach zehn Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums aus. Er hat angekündigt, sich nicht zur Wiederwahl zu stellen. Deutschlands grösstes Geldhaus sucht schon seit längerem nach einer Lösung.

In Achleitners zwei Amtszeiten an der Spitze des Kontrollgremiums fallen Milliardenverluste durch riskante Geschäfte im Investmentbanking, Geldwäscheskandale und zwei Chefwechsel. Drei Mal hatten Anleger versucht, den Österreicher abzusägen. Ihm werden vor allem fehlerhafte Personalentscheidungen angelastet. Allerdings wird er für die Berufung des aktuellen Vorstandschefs Sewing, der das Institut grundlegend neu aufstellt, von Anlegern und Aufsehern gelobt. 

(reuters/hzi/gku)