Herr Willi, Sie beschäftigen sich seit rund 10 Jahren mit Cyberrisiken. Das ist in der digitalen Welt eine Ewigkeit. Was waren aus Ihrer Sicht die Meilensteine für Cyberversicherungen in dieser Zeit?
Ja, wahrscheinlich bin ich schon ein Cyber-Dinosaurier mit dieser Erfahrung (lacht). Für mich sticht vor allem eine Entwicklung heraus. Das war die Zeit kurz nach Covid, als die Unternehmen sehr schnell auf Digitalisierung umschalten und ihre Systeme öffnen mussten, damit die Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten konnten. Die Angriffsflächen, aber auch das Risikobewusstsein sind dadurch enorm gestiegen - und damit auch die Nachfrage nach Cyberversicherungen. Zudem hat eine Welle von Ransomware-Angriffen die Notwendigkeit klar aufgezeigt.
Da das Bedrohungspotenzial sich erhöht hatte, musste allerdings auch das Cyber-Underwriting neu gedacht und die Preise sowie Deckungslimiten angepasst werden. Das hat in den frühen 2020er Jahren zu einer grossen Marktkorrektur mit steigenden Preisen geführt. Gleichzeitig stiegen die Anforderungen an Unternehmenskunden, was die Cybersicherheit anbelangt.