Autofahrer sollten in den kommenden Wochen besonders auf Wildtiere achten. Nach Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Gefahr eines Wildunfalls im April und Mai höher als in jeder anderen Jahreszeit. «Mit der Zeitumstellung ist der Berufsverkehr wieder mehr in die Zeit der Dämmerung gerückt, wenn viele Wildtiere auf Nahrungssuche sind. Das bedeutet erhöhte Kollisionsgefahr», warnt die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Anja Käfer-Rohrbach. Vorausschauendes Fahren helfe, sich und andere bei Wildwechsel nicht zu gefährden.

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Riskante Ausweichmanöver nicht ratsam

In Waldabschnitten und an Feldrändern sollten Autofahrer besonders in den Morgenstunden und während der Dämmerung vorsichtig fahren und immer bremsbereit sein. «Je höher die Geschwindigkeit, desto grösser ist die Wucht, mit der Wild in den Pkw einschlägt», so Käfer-Rohrbach. Trotzdem seien riskante Ausweichmanöver nicht ratsam: «Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum ist in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier», sagt Käfer-Rohrbach. Ist ein Aufprall nicht mehr vermeidbar, sollte eine Vollbremsung mit festgehaltenem Lenkrad erfolgen.

Lichthupe nicht nutzen

Wenn Fahrer Wildtiere auf der Strasse sehen, sollten sie das Licht abblenden, bremsen und hupen – so können die Tiere in der Regel verscheucht werden. Fernlicht oder die Lichthupe sollten hingegen nicht genutzt werden, da geblendete Tiere nicht weglaufen, sondern stehen bleiben», so Käfer-Rohrbach.

Im Jahr 2022 zählten die deutschen Kfz-Versicherer rund 265'000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Pkw. Dabei entstanden Schäden in Höhe von über 950 Millionen Euro – fast 3600 Euro pro Unfall. 

Wildunfälle: Höchste Gefahr im Frühjahr und am Jahresende.

Wildunfälle: Höchste Gefahr im Frühjahr und am Jahresende.

Quelle: ZVG

Schäden am eigenen Auto, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, begleicht die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer haben ihren Schutz zusätzlich auf Unfälle mit bestimmten weiteren oder auch Tieren aller Art ausgeweitet. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden keinen Einfluss.

Wer für sein Auto nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat und keine Kasko-Versicherung, muss die Schäden an seinem eigenen Auto nach einem Wildunfall selbst zahlen. Im Jahr 2022 verzichteten rund 11 Prozent der Autofahrer auf den Schutz einer Kaskoversicherung. (pd/hzi/hoh)

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