«Vom einfachen Datenzugriff profitieren würden auch mittelgrosse Unternehmen, die bislang zu selten auf dem Radar institutioneller Investoren sind,» erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen (im Bild). Beim Bankendachverband Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hiess es, die Rolle der Banken als Mittler zwischen Anlegern und Emittenten sowie als Kreditgeber dürfe nicht geschwächt werden. Es müsse dafür gesorgt werden, dass beim "Consolidated Tape" alle Datenlieferanten denselben strengen Qualitätsanforderungen unterliegen. Verbesserungsbedarf sieht die DK noch bei den Plänen für eine Schnittstelle für Firmendaten.

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Die Grünen im EU-Parlament kritisierten die Vorschläge. «Einer wirklichen Kapitalmarktunion werden die Pläne nicht gerecht», erklärte ihr finanzpolitischer Sprecher, Sven Giegold. Dafür brauche es eine Harmonisierung zentraler Bereiche zwischen den Mitgliedsstaaten wie Steuer-, Unternehmens-, Insolvenz-, Aufsichts- und Verbraucherschutzrecht. Die Kommission pflücke weiter nur die tief hängenden Früchte am Wegesrand. «Dem Ziel der Kapitalmarktunion kommen wir so kaum näher.»

Der Deutsche Derivate Verband (DDV) plädierte dafür, das PFOF-Vergütungsmodell sorgfältig zu untersuchen und keine Vorfestlegungen zu treffen. «Die Investmentkultur muss weiter gestärkt werden – hier sollte das Angebot nicht von vornherein regulatorisch eingeschränkt werden», erklärte der geschäftsführende DDV-Vorstand Henning Bergmann. Ein solcher Eingriff benötige eine Rechtfertigung auf solider Grundlage. (reuters/hzi/kbo)