Die Anleger sind durch die Credit Suisse-Entwicklung verunsichert - vor allem, da Aktionäre und andere Kapitalgeber der CS tiefe Einschnitte hinnehmen müssen. Neben den beiden Grossbanktiteln leiden auch andere Finanzwerte wie Versicherungen.

Versicherer an der Börse im Minus

An der Börse gehörten Schweizer Versicherer am Montag zu den Verlierern des Tages. Tiefere Kurse notierten Swiss Life (-3,3%), Swiss Re (-3,8%) und Zurich (-3,3%).

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Viele Anleger kippten die Aktien der Credit Suisse nach der Übernahme durch die Rivalin UBS aus ihren Depots. Die Titel der Credit Suisse wurden am Montag im vorbörslichen Handel um bis zu 62 Prozent schwächer indiziert. Die Anteile der UBS wurden zuletzt um 4,7 Prozent niedriger indiziert.

Schon in den vergangenen Tagen und Wochen hatten CS-unden massiv Einlagen abgezogen, laut Financial Times zuletzt 10 Milliarden Franken pro Tag. Die Schweizer Finanzaufsicht Finma erklärte: «Es bestand die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit der Bank, selbst wenn diese weiterhin solvent war.» Die Stabilität des Finanzsystems sei nun wichtiger als die Aufrechterhaltung des Wettbewerbs zwischen den grössten Banken des Landes.

Bedeutendste Bankenfusion seit 15 Jahren

Mit dem Zusammenschluss der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse entsteht ein Bankenkonzern mit verwalteten Vermögen von rund 5 Billionen Dollar. Beobachter sprachen von der bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren. Alleine im Vermögensverwaltungsgeschäft belaufen sich die Kundenvermögen des neuen Instituts auf rund 3,4 Billionen Dollar. «Der Deal dürfte sich längerfristig für die UBS auszahlen. Aber vorerst kauft die Bank mit der CS eine Blackbox», sagte ein Händler.

UBS-Verwaltungsratschef Colm Kelleher sprach offen von einer «Notrettung» der Credit Suisse. «Es ist ein historischer Tag und ein Tag, von dem wir gehofft hatten, dass er nicht kommen würde.» Die seit Jahren mit Negativ-Schlagzeilen kämpfende CS war in eine Vertrauenskrise geraten, die die gesamte Branche in Mitleidenschaft zu ziehen drohte. (reuters/awp/hzi/mig)